Auch die Sprachregelung der EZB zu umstrittenen Käufen von Staatsanleihen ist unverändert geblieben – Mario Draghi hält sich weiter die Möglichkeit einer Ausweitung offen. Die entsprechende Passage aus den letzten Monaten findet sich wortwörtlich auch diesmal wieder in der schriftlichen Stellungnahme des EZB-Rats.
Schon seit März 2015 kauft die EZB massiv Anleihen der Euroländer auf. Zunächst waren es 80 Milliarden Euro im Monat, aktuell sind es noch 60 Milliarden Euro. Bis Ende dieses Jahres soll dieses Programm auf jeden Fall fortgesetzt werden. Manche Experten und Anleger hatten allerdings von der EZB an diesem Donnerstag zum ersten Mal ein vorsichtiges Signal erwartet, die Anleihenkäufe zu verringern oder gar ganz zu beenden.
Sein vorläufiges Stillhalten begründete Mario Draghi jetzt auch mit der deutlichen Aufwertung des Euro. „Die jüngsten Schwankungen beim Wechselkurs sind eine Quelle der Unsicherheit“, meinte der EZB-Chef. Die Notenbank müsse auch diese Bewegungen im Blick haben und ihren Einfluss auf die Preisstabilität berücksichtigen. Im Herbst will die EZB dann ihre Instrumente wieder auf den Prüfstand stellen. „Wahrscheinlich wird der Großteil der Entscheidungen im Oktober getroffen.“