Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile

Erstellt am 15. August 2019 von Philipp

Originaltitel: Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile
USA | 2019 | 110 Min. | FSK: ab 16
Drama, Krimi, Thriller
Joe Berlinger
Michael Werwie
Zac Efron, Lily Collins, Kaya Scodelario u.a.
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DVD/Blu-Ray VÖ: 04.07.19

Worum geht's?

1969. Der gutaussehende Jurastudent Ted Bundy lernt in einer Bar die alleinerziehende Mutter Liz Kloepfer kennen. Er verliebt sich sofort in sie und sie erliegt seinem unbändigen Charme. Die Idylle der kleinen Familie zerbricht, als Ted einer grausamen Mordserie verdächtigt wird.

Wie ist der Film?

Manche Sachverhalte wurden aus dramaturgischen Gründen vereinfacht, manche Szenen frei erfunden, und doch illustriert der Film im Großen und Ganzen faktentreu die wahre Geschichte des Medienlieblings Ted Bundy. Besonders interessant ist dabei die filmische Herangehensweise: „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile" rückt die Morde, die Bundy begangen haben soll ganz in den Hintergrund und zeigt stattdessen ein Opfer der Justiz, das um seine Freiheit und die Liebe seines Lebens kämpft. Der Reiz liegt nicht im Horror, sondern in einer Ambivalenz und einem Unbehagen, das stets, schön subtil mitschwingt.

Zac Efron („Bad Neighbors") überzeugt in der wohl spannendsten Rolle seiner bisherigen Karriere und öffnet sich neue Türen. Eindrucksvoll transportiert er den Charme und die Zerrissenheit des verurteilten Serienmörders. Allenfalls fehlt Efron der Hauch von Wahnsinn, den man mit dem nötigen Hintergrundwissen im Blick des echten Ted Bundy zu erkennen glaubt. Lily Collins („Love, Rosie - für immer vielleicht") und Kaya Scodelario („ Linda's Child ") sind ebenfalls stark als die zwei entscheidendsten Frauen, die Bundy verfielen. Darüber hinaus überrascht der Film positiv mit einigen Gaststars, die an dieser Stelle nicht verraten werden.

Regisseur Joe Berlinger fabrizierte bislang nur Dokumentarfilme sowie den Flop „Blair Witch 2". „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile" ist sein unerwartetes Glanzstück - ein erfrischendes Portrait, weil es den Verurteilten nicht dämonisiert, sondern mit verblüffender Konsequenz dessen Faszination untersucht. Der Titel klingt nach Splatter, doch hier zählt nur die Psychologie. Böse Zungen mögen behaupten, ein Mörder werde hier verharmlost, doch gerade der ungewöhnliche Blickwinkel macht das Krimi-Drama sehenswert - und natürlich Zac Efron.

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