Es war leer in Erfurts großer Veranstaltungshalle, als ich ca. 45 Minuten vor Beginn des Vortrages vom wohl berühmtesten Bergsteiger der Welt ankam. Etwas verwundert war ich - bis ich die Menschenmenge an der Bühne sah, die sich um einen Tisch voller Bücher versammelte. Da war er. Der, um den die Welt so viele Geschichten mit mehr oder weniger großem Wahrheitsanteil dichtete: Reinhold Messner. Für mich als Bergfreund ein großes Erlebnis, den Menschen, der als erstes auf allen Gipfeln der vierzehn Achttausender stand, einmal hautnah zu erleben.
Ziel des Lebens ist nicht das Ankommen. Das Ziel ist, den Weg zu gehen.
Messner zeigte die wichtigsten Stationen seines Lebens.
Messners Vortrag war von Chronologie geprägt, die nicht langweilte. Er zeigte die Stufen seines Lebens, seine Höhen, aber genauso seine Rückschläge. Er visualisierte seine vergangenen Expeditionen mit Bildern und Videos - am meisten haben mich die originalen Filmaufnahmen von der Besteigung des Mount Everest kurz vor dem Gipfel fasziniert. Er untermalte seine Ausführungen mit persönlichen Geschichten, er erzählte mit Witz, aber auch mit einer überragenden Gabe, die Menschen für die Stärke, aber auch für die Verwundbarkeit der Natur zu sensibilisieren.
Signatur meines Buches
Entgegen vieler Mythen, die sich um ihn ranken, darf ich behaupten, ihn als bodenständigen und freundlichen Menschen erlebt zu haben. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, mir auch ein Buch signieren zu lassen - damit habe ich endlich mal wieder außeruniversitären Lesestoff zu bewältigen.
Sein neuestes Projekt ist übrigens das Messner Mountain Museum, ein 5-teiliges Ausstellungsensemble an markanten Punkten der Alpen. Ich glaube, da werde ich mir auch ein paar Stationen anschauen.
Achja: Auch die Website von Reinhold Messner kann sich sehen lassen - in allen Bereichen!