Der Außenhandelsüberschuss der deutschen Küchenmöbelindustrie ist im Jahr 2010 weiter angestiegen, so Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V. (VdDK). Während die Exporte um 5,23% zunahmen, lagen die Zuwächse bei den Importen lediglich bei 2,93%. So konnte 2010 – mit Ausnahme von Frankreich – keines der wichtigsten Exportländer (mit einem Handelsvolumen über 10 Mio. EUR) seine Ausfuhren nach Deutschland nennenswert steigern.
Die Exporte der deutschen Küchenmöbelindustrie nahmen hingegen auf breiter Front zu. Besonders stark waren die Zuwächse in Asien, was auf die endgültige Überwindung der Krise und das Wiedererstarken des Objektgeschäfts in den dortigen Ländern zurückzuführen ist. Die Umsätze nach China stiegen 2010 gegenüber 2009 beispielsweise um über 60%, die in die Republik Korea sogar um 99%.
Überwiegend positiv verlief auch das Exportgeschäft mit den Kernregionen des deutschen Außenhandels in Mitteleuropa: Sowohl die Umsätze nach Frankreich (+ 12,3%) und in die Schweiz (+ 13,4%) als auch nach Österreich (+ 13,5%) wuchsen zweistellig. Positiv hervorzuheben ist das Umsatzwachstum nach Belgien (+ 6,4%) und Italien (+ 21,2%).
Rückläufig entwickelte sich lediglich der Exportumsatz mit den Niederlanden, was auf die Schwäche des dortigen Marktes zurückzuführen ist. Dies führt der VdDK auf die nachlassende Bautätigkeit in den Niederlanden zurück. Insgesamt betrugen die Export-Handelsumsätze der deutschen Küchenmöbelindustrie 2010 knapp 1,4 Mrd. EUR und überstiegen damit den Importumsatz um das 17,5fache.
VdDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heumann: „Die deutsche Küchenmöbelindustrie hat auch 2010 ihre führende Stellung im internationalen Handel überzeugend bestätigt. Sie ist weiterhin die leistungsfähigste und produktivste Küchenmöbelbranche der Welt und wird daher in den nächsten Jahren ihre Exportoffensive fortsetzen.“ Dennoch, schränkt Dr. Heumann ein, werden die Geschäfte insgesamt schwieriger: „Explodierende Materialkosten und drohende Versorgungsengpässe werden in den nächsten Jahren die entscheidenden strategischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für die Küchenbranche darstellen.“