Wozu dieser Artikel, es gibt doch zur Zeit keine Neuigkeiten? Ernest Wichner muss sich wohl immer wieder als Experte in Szene setzen. Ein „Experte“ bei dem freilich sowohl Erfahrungen zu jener Zeit als auch gründliche Aktenkenntnisse fehlen.
Erster faux-pas: Wichner versucht mit allen Mitteln, die Nachricht über den entlarvten IM Pastior zu nivellieren, Opfer zu Tätern, Täter zu Opfern zu machen. Zumindest sie gleichzustellen. So DS und Pastior, die beide „unterschrieben“ hätten. Was wiederum ein Täuschungsmanöver ist, denn ich habe nie unterschrieben. Herta Müllers Akte darf gefälscht sein, meine nicht. Und woher hat Wichner überhaupt das Material, wenn er behauptet, es gäbe nur Unsicherheit und Aktenlöschungen, das Verschwinden von Dossiers usw. Die mangelhafte Akteneinsicht bei ihm, die auch nach seiner Meinung sehr behindert ist, also zu keinen sicheren Hinweisen und Erkenntnissen führen kann, hindert ihn nicht daran sichere Kenntnis vorzugeben? Dass die Akteneinsicht sehr behindert ist, weiss jeder, der sich einigermaßen auskennt. Doch hier klingt das wie ein Versuch, die persönliche Unkenntnis zu entschuldigen. Und persönliche Erfahrungen mit der Securitate und jener Zeit hat er nach eigenem Bekenntnis auch keine gehabt, da er schon mit 22 Jahren ausgereist ist. Und trotzdem Experte? Mit Deutungen, Spekulationen, eigenen Erfindungen und Attacken, Vermischung von Täter- und Opferfällen?
Zweiter faux-pas. Die Harmlosigkeit der Pastior-Spitzelberichte und seiner Aktivität als Informant:
Als Akten-Forscher hätte Wichner wenigstens meine Akte studieren müssen, die es ja nachweislich gibt, und wo sein Schützling Pastior intensiv vorkommt, aber nicht gut wegkommt, weil er neben anderen 5 Spitzeln, darunter Alfred Kittner, Berichte über mich, vor allem laut Auftrag: über mein Engagement für den Westen und die Moderne als Redakteur, geschrieben hat. Dass der rumäniendeutsche Aussiedler Wichner über diese NL-Beobachtung und die gefährliche Lage, in der ich mich 1966 befand, nichts weiss, also auch die vorhandene Akte nicht gelesen hat, zeigt seine oft genug wiederholte Meinung, alles, was Pastior als IM getan hat, sei „harmlos“ gewesen. Nur ich hätte „tendenziös“ behauptet, Pastior hätte mich in Gefahr gebracht mit diesen Berichten, wie Kittner u.a. auch. Diese Gefahr ist für jemanden, der meine Akte kennt, klar, weil es eindeutig in meiner Akte steht, dass ich als Anführer einer umstürzlerischen Gruppe mit der Ideologie „Moderne“ gegen den sozialistischen Realismus von der Securitate angesehen und verfolgt, ein Prozess gegen mich vorbereitet wurde.
1965 wurden 258 Personen, 1966: 294 und 1967: 312 Personen wegen „actiuni ostile statului“ (staatsfeindliche Aktionen) verhaftet (vgl. Dennis Deletant, Romania sub regimul comunist, Fundatia Academia Civica , Bucuresti 2010, S. 159). Ungarn und Deutsche wurden vor allem wegen „Chauvinismus und Nationalismus“ observiert und verfolgt, was bis zur wahnsinnigen Annahme eines Offiziers , der mich verhörte, führte, ich hätte Kontakte zum westdeutschen Spionagechef General Gehlen.
Es ist nicht wahr, dass in jenen Jahren der „Öffnung“ die Securitate weniger aktiv, das Leben weniger gefährlich war, im Gegenteil, denn gerade 1966 in einer gefährlichen „Freiheit“ hatte sich ja die „Gefahr“ der feindlichen Westeinflüsse und Aktivitäten verstärkt und die Paranoia der Securitate bis hin zu Spionageverdächtigungen ins Unermessliche gesteigert.
Und nur über westdeutsche Kontakte, Meinungen, auch Verwandtenbesuche aus dem Westen, berichtet Pastior der Securitate über mich. Ich habe bisher die ca 2000 Seiten meines Dossiers nur in Teilen in Bukarest lesen können. Ich erwarte jeden Tag das Konvolut der Kopien. Und ich bin überzeugt, dass mich noch viele unangenehme Überraschungen von Freundesverrat und Bespitzelungen erwarten, und mir zeigen, wie sehr ich als Reiter über den Bodensee damals gelebt hatte!
Ich habe vor, wenn das Material da ist, eine ausführliche mit Zitaten belegte Analyse meiner Verfolgung, samt den wichtigsten Spitzeln (dazu gehört vor allem Pastior) zu veröffentlichen. Dabei werden sich schon in einigen Sätzen die Täuschungsmanöver und die Unkenntnis Ernest Wichner genau belegen lassen. Doch es sind tendenziöse Bagatellen angesichts der gravierenden anderen Tatsachen aus jener finsteren Zeit in Rumänien.
1.März 2011
Dr. Dieter Schlesak, Schriftsteller und Journalist
Erster faux-pas: Wichner versucht mit allen Mitteln, die Nachricht über den entlarvten IM Pastior zu nivellieren, Opfer zu Tätern, Täter zu Opfern zu machen. Zumindest sie gleichzustellen. So DS und Pastior, die beide „unterschrieben“ hätten. Was wiederum ein Täuschungsmanöver ist, denn ich habe nie unterschrieben. Herta Müllers Akte darf gefälscht sein, meine nicht. Und woher hat Wichner überhaupt das Material, wenn er behauptet, es gäbe nur Unsicherheit und Aktenlöschungen, das Verschwinden von Dossiers usw. Die mangelhafte Akteneinsicht bei ihm, die auch nach seiner Meinung sehr behindert ist, also zu keinen sicheren Hinweisen und Erkenntnissen führen kann, hindert ihn nicht daran sichere Kenntnis vorzugeben? Dass die Akteneinsicht sehr behindert ist, weiss jeder, der sich einigermaßen auskennt. Doch hier klingt das wie ein Versuch, die persönliche Unkenntnis zu entschuldigen. Und persönliche Erfahrungen mit der Securitate und jener Zeit hat er nach eigenem Bekenntnis auch keine gehabt, da er schon mit 22 Jahren ausgereist ist. Und trotzdem Experte? Mit Deutungen, Spekulationen, eigenen Erfindungen und Attacken, Vermischung von Täter- und Opferfällen?
Zweiter faux-pas. Die Harmlosigkeit der Pastior-Spitzelberichte und seiner Aktivität als Informant:
Als Akten-Forscher hätte Wichner wenigstens meine Akte studieren müssen, die es ja nachweislich gibt, und wo sein Schützling Pastior intensiv vorkommt, aber nicht gut wegkommt, weil er neben anderen 5 Spitzeln, darunter Alfred Kittner, Berichte über mich, vor allem laut Auftrag: über mein Engagement für den Westen und die Moderne als Redakteur, geschrieben hat. Dass der rumäniendeutsche Aussiedler Wichner über diese NL-Beobachtung und die gefährliche Lage, in der ich mich 1966 befand, nichts weiss, also auch die vorhandene Akte nicht gelesen hat, zeigt seine oft genug wiederholte Meinung, alles, was Pastior als IM getan hat, sei „harmlos“ gewesen. Nur ich hätte „tendenziös“ behauptet, Pastior hätte mich in Gefahr gebracht mit diesen Berichten, wie Kittner u.a. auch. Diese Gefahr ist für jemanden, der meine Akte kennt, klar, weil es eindeutig in meiner Akte steht, dass ich als Anführer einer umstürzlerischen Gruppe mit der Ideologie „Moderne“ gegen den sozialistischen Realismus von der Securitate angesehen und verfolgt, ein Prozess gegen mich vorbereitet wurde.
1965 wurden 258 Personen, 1966: 294 und 1967: 312 Personen wegen „actiuni ostile statului“ (staatsfeindliche Aktionen) verhaftet (vgl. Dennis Deletant, Romania sub regimul comunist, Fundatia Academia Civica , Bucuresti 2010, S. 159). Ungarn und Deutsche wurden vor allem wegen „Chauvinismus und Nationalismus“ observiert und verfolgt, was bis zur wahnsinnigen Annahme eines Offiziers , der mich verhörte, führte, ich hätte Kontakte zum westdeutschen Spionagechef General Gehlen.
Es ist nicht wahr, dass in jenen Jahren der „Öffnung“ die Securitate weniger aktiv, das Leben weniger gefährlich war, im Gegenteil, denn gerade 1966 in einer gefährlichen „Freiheit“ hatte sich ja die „Gefahr“ der feindlichen Westeinflüsse und Aktivitäten verstärkt und die Paranoia der Securitate bis hin zu Spionageverdächtigungen ins Unermessliche gesteigert.
Und nur über westdeutsche Kontakte, Meinungen, auch Verwandtenbesuche aus dem Westen, berichtet Pastior der Securitate über mich. Ich habe bisher die ca 2000 Seiten meines Dossiers nur in Teilen in Bukarest lesen können. Ich erwarte jeden Tag das Konvolut der Kopien. Und ich bin überzeugt, dass mich noch viele unangenehme Überraschungen von Freundesverrat und Bespitzelungen erwarten, und mir zeigen, wie sehr ich als Reiter über den Bodensee damals gelebt hatte!
Ich habe vor, wenn das Material da ist, eine ausführliche mit Zitaten belegte Analyse meiner Verfolgung, samt den wichtigsten Spitzeln (dazu gehört vor allem Pastior) zu veröffentlichen. Dabei werden sich schon in einigen Sätzen die Täuschungsmanöver und die Unkenntnis Ernest Wichner genau belegen lassen. Doch es sind tendenziöse Bagatellen angesichts der gravierenden anderen Tatsachen aus jener finsteren Zeit in Rumänien.
1.März 2011
Dr. Dieter Schlesak, Schriftsteller und Journalist