Dann und wann passiert es, geplant oder spontan, dass ich während der Bildbearbeitung in die Fotomanipulation abtauche, mal mehr mal weniger stark. Warum ich mich aber auch währenddessen noch “Fotografin” nennen darf und weshalb ich mir überhaupt darüber Gedanken mache, werde ich hier kurz erläutern.
Fotocommunitys und soziale Netzwerke sind voller Fotos, die man für sich selbst erst Mal nach kurzer Besichtigung einkategorisiert: Portrait, Landschaft, Makro, etc. – Das alles ist Fotografie, sofern es mit einer Kamera aufgenommen wurde. Nun sieht man aber seit ein paar Jahren vermehrt “Fotomanipulationen” oder auch “Konzept-Fotos”, in denen zum Beispiel ein Mädchen, schwebend über dem Waldboden, einen Vogelkäfig in der Hand hält, aus dem ein Vogel in die Freiheit entfliegt oder entflieht. Ihr Gesichtsausdruck vermittelt meist, dass sie fernab jeglicher Realität “schwebt”. Emotional, energiegeladen – ähnlich einer Traumszene. Warum dafür der Wald und Wiesenszenen am häufigsten genutzt werden, ist nach meiner persönlichen Erfahrung nachvollziehbar: Man hat meistens absolute Ruhe und kann so lange und so viel fotografieren, ohne sich beobachtet zu fühlen und natürlich sind es schlichtweg schöne Hintergründe, in die man sich gerne “einfotografieren” möchte.
Nun habe ich aber manchmal das Problem, diese Art Fotos einer Kategorie zuzuweisen. Ist das Fotografie oder doch digitale Fotomanipulation? Gehören diese zwei Kategorien sogar zusammen? Meiner Meinung nach – ja. Der Rohstoff ist das Foto, das Resultat ein Bild – somit besteht es zur Hälfte aus einem Foto und gehört somit für mich zur Fotografie. Nicht nur die einfache Rechnung bringt mich zu diesem Schluss, sondern auch die Arbeit zur Besorgung des Rohstoffs, sprich das Foto erst einmal zu schießen, um es dann weiter entwickeln zu können. In welchem Maß das ein Fotograf macht ist ihm selbst überlassen.
Und nun zeige ich Euch eines meiner letzten Fotos, mit dem ich sehr viel experimentier habe und das letztendlich so ganz anders aussieht, als zuvor.