Gemeinschaftliches Wohnen, Kiez- und Pionierprojekte, Stadtgarten –
Die EXPERIMENTDAYS 13 erkunden die Tempelhofer Freiheit in Berlin.
Auch in diesem Jahr bieten die EXPERIMENTDAYS vom 6.-15. September eine Plattform für gemeinschaftliche Wohnprojekte, Ideen und Akteure der kreativen Nachhaltigkeit, die Stadt als zu gestaltenden Lebensraum zu verstehen. Ob auf der Wohnprojektbörse, im experimentcity camp, bei Diskussionen oder Exkursionen: Die EXPERIMENTDAYS 13 laden dazu ein, eine Vielzahl gemeinschaftlicher Wohnformen als auch Ansätze sozial-ökologischer Stadtentwicklung kennenzulernen, Mitstreiter und Unterstützer zu finden, sich auszutauschen und Stadt weiter zu denken.
2013 gehen die EXPERIMENTDAYS vor allem der Frage nach, wie nachhaltige Wohnformen, zukunftsfähige Stadtgärten und Kiezprojekte zur Nachbarschaftsentwicklung beitragen. Die Umsetzung bezahlbaren Wohnens und kreativer wie alternativer Experimente in der Innenstadt wird schwieriger, die soziale Mischung der Kieze schwindet, gewachsene Strukturen und Frei- wie Grünflächen fallen neuen Nutzungsinteressen und steigenden Miet- bzw. Grundstückspreisen zum Opfer.
An dieser Schnittstelle von Stadtentwicklung und Lebensraum wird das Private zum öffentlich-politischen, beeinflussen persönliche Wohnformen gesellschaftliches Leben und städtische Kultur. Selbstorganisierte Wohnprojekte und partizipative Grüninitiativen gestalten und schaffen sozial-kulturellen Raum. Neue Bauvorhaben stehen jedoch zunehmend in Konkurrenz um räumliche Ressourcen mit kleineren Projekten. Städtische Akteure diskutieren Ansätze, wie sich gewachsene Strukturen mit neuen Planungen vereinbaren lassen und welche Bedeutung das städtische Grün für bezahlbare und attraktive Wohnkulturen hat.
Ein Fokus sind die geplanten Bauvorhaben und aktuelle Entwicklungen auf dem Tempelhofer Feld. Konzeptuelle Planungen und weitere Zukunftsvisionen werden vorgestellt und diskutiert. Was ist für die Bevölkerung akzeptabel und wünschenswert? Welche Rahmenbedingungen und Eigentumsverhältnisse müssten gegeben sein, um dort bezahlbares Wohnen für kleine und mittlere Einkommen, gegebenenfalls in Selbstorganisation zu ermöglichen? Welche Rolle kommt den Pionierprojekten zu und wie lassen sich bereits entwickelte Strukturen und Qualitäten in langfristige Planungen integrieren bzw. weiterentwickeln?
Auf der Projektbörse am 7. September in der Zollgarage können sich Interessierte über gemeinschaftliches Wohnen im Sinne einer Kultur der nachhaltigen, nichtspekulativen Stadtentwicklung informieren. Es präsentieren sich zahlreiche, vor allem Berliner Wohn- und Bauprojekte mit einer Vielfalt an Organisationsformen, Gemeinschaftsmodellen und ökologischen Bau- und Lebensweisen. Auch Büros, Netzwerke, alternative Banken und relevante Stiftungen stellen sich vor.
Im experimentcity camp auf dem Tempelhofer Feld laden Workshops, Diskussionen, Präsentationen und gemeinschaftliche und künstlerische Aktionen die Besucher der EXPERIMENTDAYS dazu ein, sich am Programm zu beteiligen. In Bauworkshops werden (Infra)Strukturen der Pionierprojekte auf- und weitergebaut, eine Sommerakademie thematisiert das Thema Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung am Beispiel der Pionierprojekte. Der Stadtacker stellt sich mit einem Sommerfest zum Schwerpunkt Permakultur vor und der Allmende Kontor lädt zum Essen und Kennenlernen ins güne Gemeinschaftsparadies.
Exkursionen und Touren führen die gesamte Woche durch Stadt und Kiez: Zu entdecken gibt es das Flughafengebäude und mit dem Fahrrad die Tempelhofer Freiheit, den Schillerkiez und Gartenprojekte in der Stadt wie die Prinzessinnengärten und den Spreeacker.
Weitere Infos zu EXPERIMENTDAYS 13 sowie Programm-Highlights gibt’s hier.