Ex Machina (2014)

Ex Machina (2014)

USA 2014
Mit Domhnall Gleeson, Oscar Isaac, Alicia Vikander, Sonoya Mizuno u.a.
Drehbuch und Regie: Alex Garland
Dauer: 108 min

Vorbemerkung:
Bereits die Klassiker der Science-Fiction befassten sich mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ und der Frage, ob denn ein Roboter dereinst auch ein Bewusstsein und Gefühle entwickeln können werde. Viele Science-Fiction Autoren widmeten sich dem Thema, in der Tat erweist es sich bis heute als eines der populärsten dieses Genres. Isaac Asimov etwa veröffentlichte bereits ab 1940 Geschichten zum Thema, und Philip K. Dick fragte auf einem seiner Buchtitel „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ (Der Roman wurde dann von Ridley Scott als Blade Runner verfilmt).
Ex Machina bezieht seine Inspiration aus den Romanen Asimovs und Dicks. Man kann aber auch problemlos Spuren von E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“ und Mary Shelleys „Frankenstein“ darin finden, wenn man will. Dass Ex Machina wie eine Tour d’Horizon über die Literatur der künstlichen Menschen / Intelligenz wirkt, liegt aber vielleicht einfach daran, dass die Thematik seit dem Aufkommen der ersten Menschen ersetzenden Maschinen in der Luft lag.

Inhalt:
Der junge Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) gewinnt eine Woche im abgelegenen Resort seines Chefs, dem Firmengründer Nathan (Oscar Isaac). Nathan braucht Caleb dafür, den von ihm geschaffenen künstlichen Menschen Ava (Alicia Vikander) zu testen. In mehreren Sitzungen soll Caleb Ava interviewen, mit ihr in Interaktion treten und Nathan dann mitteilen, ob sein Geschöpf als Mensch „überzeugend“ sei oder nicht.
In der Woche von Calebs Anwesenheit in der Abgeschlossenheit von Calebs bunkerartiger Behausung umschleichen sich die beiden Männer  wie Raubtiere – Caleb ist sich nie sicher, worauf sein undurchsichtiger Boss eigentlich hinaus will. Was will er wirklich von ihm? Verschweigt er ihm etwas? Warum überwacht er all seine Bewegungen? Und was verbirgt sich hinter all den verschlossenen Türen in Nathans riesigem Anwesen?

Wie ist der Film?
Vielschichtig. Vieldeutig. Anregend. Spannend.
Keine leichte Kost.
Der englische, auf futuristische Stoffe spezialisierte Roman- und Drehbuchautor Alex Garland legt hier seinen bemerkenswerten Regie-Erstling vor, der zuerst einmal durch seine stilistische Konsequenz und Geschlossenheit auffällt: Von den Kamerafahrten über die Sets und die Kostüme bis zu den Dialogen bildet der Film eine bemerkenswerte Einheit. Alles, bis hin zu den Emotionen, erscheint gedämpft und undurchsichtig.
Der Film entwickelt sich langsam – Handlung gibt es fast keine, das Zentrale sind die Beziehungen der drei Hauptfiguren zueinander, Beziehungen, die Verschiebungen und Verwerfungen unterworfen sind. Erst am Schluss entladen sich die aufgestauten Spannungen in einem ebenso überraschenden wie in seiner Heftigkeit erschreckenden Finale.
Was will uns Alex Garland mit Ex Machina sagen? Der Film ist so vieldeutig wie seine Figuren undurchsichtig sind. Am ehesten passt die Deutung der Warnung vor einer seelenlosen Wissenschaft, die zwar vergöttert wird, der aber jegliches gesunde Mass und damit auch die Moral abhanden gekommen ist. Der innere Hohlraum von Ex Machina ist gross genug, um mehreren Interpratationen Platz zu machen – ein Umstand, von dem ich gemeinhin wenig begeistert bin, denn ich bevorzuge auch im Film klare Standpunkte. Trotzdem: Die inhaltliche Qualität von Ex Machina liegt darin, dass er Fragen aufwirft und Denkprozesse zum Thema Sein, Bewusstsein und Moral anregt. Für jene, die’s interessiert ein lohnender Abstecher in die Science-Fiction.

Bewertung:
Die Regie: 9 / 10
Das Drehbuch:  8 / 10
Die Schauspieler: 8 / 10
Gesamtnote: 8 / 10

Auszeichnungen:
Einen Oscar gabe es für die besten visuellen Effekte. Alex Garland erhielt zudem am Amsterdam Film Festival den „Silver Scream Award“, während die Boston Society of Film Critics ihn zum „Best new Filmmaker“ Newcomer“ kürten – zu Recht, wie ich meine, denn in diesem seinem Regieerstling übertrifft die Regieführung das Schreibtalent qualitativ deutlich. Auch die Briten (British Independent Film Awards) zeichneten ihn aus – als „Best Director“ und „Best Writer“.
Ex Machina gewann viele weitere Preise auf vielen anderen, weniger bedeutenden Festivals – viele davon gingen an Alicia Vikander, die dem Roboter Ava eine Persönlichkeit verleiht.

Verfügbarkeit:
Der Film lief 2014 unter seinem Originaltitel in den deutschsprachigen Kinos.
Er ist auf DVD und Blu-ray erhältlich – Sprachversionen: Deutsche Synchronfassung / englische Originalfassung mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln.
Gestreamt werden kann er bei amazon sowohl in der deutschen Fassung und in der englischen Originalfassung mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln; bei iTunes, Sky Store, Videoload und CHILI gibt’s die deutsche und die englischsprachige Originalfassung ohne deutsche Untertitel. Maxdome, Google Play, Microsoft, Rakuten TV, videociety und Sony bieten den Film nur in der deutschsprachigen Fassung.
In der Schweiz kann der Film bei Microsoft, Rakuten TV, iTunes und Google Play gestreamt werden (Miete oder Kauf). Nur Kauf bei ex libris, Hollystar und Swisscom.

Der Trailer

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