Ex-Hurrikan LESLIE zieht nicht als Orkan nach Deutschland

Der Wetterbericht oder die Wettervorhersage für Deutschland beziehungsweise den deutschsprachigen Raum in Europa (Wo sonst?) gehört eigentlich nicht zu den Themen, um die wir uns hier kümmern. Dafür gibt es wesentlich spezialisiertere, aktuellere und kompetentere Anbieter. Wenn es das Europawetter allerdings mit ehemaligen Tropischen Stürmen oder Hurrikans zu tun bekommt, dann verlieren wir ab und an ein Wort zum Thema.

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Satellitenbild Nordeuropa
12. September 2012
Credit: NOAA

Momentan ist scheinbar der Verbleib des Ex-Hurrikans LESLIE und sein möglicher Einfluss auf Deutschland ein gefragter Diskussionsansatz.
Ex-LESLIE hat nur insofern mit Ihrem aktuellen Wetter zu tun, als dass man in der Klimatologie immer das komplette Bild und alle Wechselwirkungen betrachten muss. Es ist aber nicht Ex-Hurrikan LESLIE selbst, von dem die momentanen Temperaturschwankungen, der Regen und die Gewitter in Deutschland ausgehen, denn allein schon auf dem Satellitenbild erkennen wir, dass sich das Reste-Tief im Nordwesten Großbritanniens befindet. Und es wird weiter in Richtung E oder ENE ziehen.
Die Frage "Wann wirds mal wieder richtig Sommer - ein Sommer wie er früher einmal war?" hat Rudi Carrell schon vor so einigen Jahren gestellt. Wir wissen heutzutage aber auch, dass wir, um einen Herbst so richtig "golden" zu machen, entweder eine in die Vergangenheit orientierte Zeitmaschine oder zwischen September, Oktober und November einen guten Barrenpreis brauchen.
Der klimatologische Herbst 2012 begann wie in jedem Jahr am 1. September. Und mit welcher Art von Wetter bringen Sie den Begriff "(richtiges) Herbstwetter" in Verbindung? Dieses Thema ist aber viel zu kompakt und ausführlich, um uns damit zu befassen. Es könnte sogar in der Frage gipfeln: "Habe ich etwa selbst irgendetwas mit den Ursachen dieser Entwicklung zu tun?"
Aus solchen Gedankengängen wird schnell Politik oder zumindest der Eindruck, dass es um Politik geht. Unser Interesse hier an Politik beschränkt sich darauf, von den Verantwortlichen überall in den sturmgefährdeten Tropen noch mehr Vorsorge, Information und Bereitwilligkeit zur notwendigen Kostendeckung zu fordern. "Menschenleben über alles" wäre dabei doch ein guter Slogan.
Das Problem an der Sache: Die meisten betroffenen Regierungen tun in Wirklichkeit viel mehr in dieser Hinsicht, als viele Leute denken oder erkennen. Oftmals wird dieses "Tun" sogar als übertrieben angesehen. Und sobald dies passiert, wird nur allzu gern das Steuerzahler-Argument an den Haaren herbeigezogen.
Wissen Sie, warum es - generell betrachtet - immer noch Todesopfer im Zusammenhang mit Tropischen Stürmen gibt?
Ganz einfach.
Weil immer noch viele Leute die Empfehlungen/Anweisungen der entsprechenden Institute ignorieren.
Ins Meer gehen bei Badeverbot.
Zu Hause bleiben bei Evakuierungsempfehlung. (Angst vor Plünderungen etc. ist verständlich, aber unsere Rechnung in dieser Hinsicht lautet: Eigentum minus nicht geplündertes Eigentum = nutzt mir gar nichts, wenn dieses Eigentum nach dem Sturm nur noch testamentarisch weitergegeben werden kann.)
Und vieles mehr.
Bevor dieser ganze Post aber zu einem sturmpolitischen Kommentar ausartet, ziehen wir lieber schnell ein schlagzeilenbezogenes Fazit: Ex-LESLIE wird nicht nach Deutschland gelangen.

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