Eine Schweizer Firma baut eine Armbanduhr mit eingebautem ewigen Kalender. Ewig heisst in diesem Fall bis ins Jahr 2299. 659 mechanische Teile sorgen dafür, dass diese Uhr genau sagen kann, wann ein Schaltjahr ist und bei welchen Jahrhundertwechseln der Schalttag am 29. Februar ausfällt. Nebst dem genauen Datum zeigt die Uhr auch die Mondphasen an. Dieses kleine technische Wunderwerk weiss also heute schon in welcher Nacht im Dezember 2299 Vollmond ist! Ich werde diese Nacht selber nicht erleben, aber vielleicht meine Nachfahren. Was werden das für Leute sein? Welche Sprache werden sie sprechen? Wo werden sie wohnen und werden sie in dieser Vollmondnacht in der Zukunft ruhig schlafen?
Diese Armbanduhr hat’s in sich. Würde ich sie am Handgelenk tragen, würden meine Gedanken wohl immer wieder diesem ewigen Kalender in die Zukunft folgen und verschiedene Gefühle der Erwartung und Sorge auslösen. Dabei will ich heute gar nicht wissen, wann meine Nachfahren in der zehnten Generation wegen dem Vollmond schlecht schlafen und böse Träume haben werden. Ich habe mit dem Sorgen für den heutigen Tag genug. Heute lebe ich – und für dieses Heute brauche ich Kraft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir der Bezug zu Gott gerade in sorgenvollen Momenten die Kraftquelle ist. Von Gott weiss ich, dass er die Gegenwart und die Zukunft in seinen Händen hält. Wenn ich spüre, wie er mich heute hält, dann bin ich mir sicher, dass er auch meine Nachfahren in dieser kommenden Vollmondnacht im Jahr 2299 halten wird – und er wird sie nach ihren bösen Träumen wieder ruhig schlafen lassen.
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Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
Matthäus 6.34