"Missing" handelt vom größten aller Popmusik-Motive, der Liebe. Die Refrainzeile "I miss you, like the desserts miss the rain" ist - nebenbei erwähnt - die in sämtlichen Remixen am meisten verwendete Textpassage.
Von diversen Produzenten geremixed, wurde "Missing" in praktisch allen Genres der elektronischen Tanzmusik zu einer Art Überhit.
Die Houseszene mischte der Mix von Todd Edwards kräftig auf. Er ersetzte die Instrumentierung des eher jazzigen Originals (Drums, Percussion, Akustik-Gitarre, Bass und Synthesizer) durch treibend-pumpende Housebeats und einen satten Bass. Die Rhythmik akzentuierte er mit Teilen des Gitarrenmotivs und schuf mit Synthpads eine dezente Mystik und Melancholie.
Die Vocals, gesungen von Tracey Thorn, ließ er samt Strophen und Refrain weitgehend unverändert. Und das war es dann auch schon, nicht mehr, nicht weniger.
Todd Edwards' Karriere wurde durch den Remix kräftig befeuert. Und auch für Everything But The Girl ebnete er den Weg aus der Geheimtipp-Ecke heraus. Somit war der Remixauftrag eine Win-Win-Situation für die Beteiligten und ist wohl auch auf cleveres Marketing zurückzuführen.
Das UK-Duo Everything But The Girl hatte mit Missing seinen größten Erfolg überhaupt. Als die Single im Jahr 1994 erschien, schaffte sie es auf Platz 68 der britischen Charts. Trotz der erlangten Bekanntheit konnten Everything But The Girl kein Stück mehr nachlegen, das vergleichbaren Erfolg hatte.
Tracey Thorn ist inzwischen vor allem als Solosängerin aktiv und macht nicht nur Musik. Ihre persönliche Sicht auf die Musikindustrie hielt sie in ihrer Autobiografie " Bedsit Disco Queen: How I Grew Up and Tried to Be a Pop Star" fest, die im Februar 2013 veröffentlicht wurde.
Hörtest du "Missing" ebenfalls zum ersten Mal im Papa Joe's, als ich diesen Song an jedem Samstag aufgelegt habe? Oder verbindest du ganz andere Erinnerungen mit diesem House Klassiker? Schreibe doch einen Kommentar ... vielen Dank dafür!