Everyday Life of an Aging Superhero

Von Art Armada

Andreas Englund: Sitting


Die Haut welk und schlaff, das Gesicht verrunzelt, die Lunge pfeift aus dem letzten Loch und der Waschbrettbauch ist einem Waschbärbauch gewichen. Was uns der schwedische Künstler Andreas Englundin seiner eingängigen Ölgemälde-Serie zeigt, ist das Schicksal eines Superhelden, der den Zenit seiner Hochform längst überschritten hat. Zwar trägt er seinen unglaublich furchteinflößenden Ganzkörperanzug auch heute noch wie ein stolzer Recke, aber die alltäglichen Strapazen des Weltretterdaseins scheinen ihm doch ganz schön zugesetzt zu haben. So ist der Glanz vergangener Heldentaten angesichts der aktuellen Probleme einer latenten Resignation gewichen, die sich in allen Porträts widerspiegelt. 
Der Künstler entwirft damit eine ironische und zugleich auch bittere Helden-Rentner-Alternative, in welcher der Verbleib von alten Haudegen im Vorruhestand einmal nicht - wie sonst oft üblich - dadurch geklärt wird, dass Superheld Senior in seinem letzten großen Abenteuer sein Leben opfert, um Platz zu machen für den draufgängerischen Nachwuchs. 
Was meint ihr denn dazu? Dürfen Superhelden altern? Oder wollen wir das eigentlich garnicht sehen?

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Andreas Englund: Thriller


Andreas Englund: Problem 2