Wow, was für ein Wochenende. Samstag um 7 Uhr aufgestanden, um 8 Uhr schon mit dem Auto auf dem Weg nach Frankfurt. Nach 2,5 Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht und konnten ohne Probleme unser Gepäck im Hotel abstellen. Und direkt danach ging es auch schon nur Messe. Wer sich fragt, wen ich mit ‘wir’ meine: ich hatte ja bereits darüber berichtet, dass ich mit Sarah zur Buchmesse fahre, begleitet wurden wir dann noch von unseren zwei Männern
Natürlich war schon vorher klar, dass es auf der Buchmesse einen riesigen Andrang geben wird, aber die Realität hatte meine Erwartungen dann doch noch etwas übertroffen. Schnell wurde deutlich, dass in Halle 3.0 die beliebtesten Stände zu finden waren, dementsprechend voll war es dann auch. Für kleine Persönchen wie mich wurde der Gang von Stand zu Stand zur Qual, wenn man bedenkt, dass einige Menschen teilweise doch sehr rücksichtslos durch die Gänge stürzten. Aber ein solcher Ansturm ist für euch wahrscheinlich nichts neues, daher komme ich jetzt zu den interessanteren Erlebnissen meiner ersten Buchmesse
Tag 1
Mein Messetag begann mit einem Panel zum Comic ‘The Walking Dead’, zu dem es mittlerweile auch eine großartige Serie gibt (Bemerkung am Rande: die zweite Staffel ist gestern in den USA gestartet). Zu sehen bekamen wir eine kleine Interviewrunde mit einer Mitarbeiterin des Fox-Senders, auf dem die Serie in Deutschland ausgestrahlt wird, eines Verlagsmitarbeiters, der die deutschen Sammelbände von ‘The Walking Dead’ herausbringt und nicht zu vergessen Charlie Adlard, dem Zeichner der Comics, der extra aus England angereist ist. Im Endeffekt wurde für meinen Geschmack zu wenig zum Comic und der Serie erzählt, viel mehr stand der gesamte deutsche Serienmarkt im Mittelpunkt. Mein persönlicher ‘Höhepunkt’ war mit anzusehen, wie geschätzte 40 Menschen auf den Verlagsmitarbeiter stürmten, der Nummern für die Signierstunde verteilte. Herr Adlard hatte nämlich nur für 25 Signierungen Zeit eingeplant. Gut, dass ich kein Autogramm haben wollte, ansonsten wäre ich mit großer Wahrscheinlichkeit tot getrampelt worden
Anschließend ging es zur Signierstunde von Thomas Thiemeyer beim Droemer/Knaur Stand. Erst einmal war ich erleichtert, dass die Atmosphäre in Halle 3.1 um einiges angenehmer war. Ohne Drängelei oder böse Worte konnte man sich ohne Probleme von Stand zu Stand bewegen oder sogar auch mit einem interessanten Buch in der Hand für einen Moment an Ort und Stelle verweilen. Eine tolle Abwechslung Bei der Signierstunde von Herrn Thiemeyer gab es zuvor ein kleines Interview, in dem ein wenig über seine Werke und das Leben als Autor eingegangen wurde. Insgesamt war der Termin bei Thomas Thiemeyer eine sehr angenehme Runde, die nicht überlaufen war. Anschließend hat der Autor einige Bücher signiert und hat wie in seinem Interview auch einen sehr sympathischen Eindruck gemacht!
Direkt danach machten wir uns zurück auf den Weg in Halle 3.0, wo die Lesung von Bettina Belitz stattfinden sollte. Und schnell stellte sich die Ernüchterung ein. Obwohl wir über eine Stunde vor Lesungsbeginn am Loewe Stand angekommen waren, durften keine Besucher mehr zur Lesung eingelassen werden. Das Problem, die Lesung fand auf einem Podest über dem Loewe Stand statt, der für 70 Menschen ausgerichtet war. Mit einem solchen Andrang hatte wohl niemand gerechnet. Die Verlagsmitarbeiter versuchten zu retten, was zu retten ist, und richteten eine Liveübertragung ein, sodass auch die Besucher, die es nicht auf das Podest geschafft hatten, die Lesung verfolgen konnten. Zu diesem Zeitpunkt haben wir dann auch Sandy getroffen, die die Lesung wie wir auch nur über Bildschirme verfolgen konnte. Aber im Nachhinein hatte das Ganze auch etwas Gutes. Wären wir auf dem Podest gewesen, hätten wir nicht die Gelegenheit bekommen ein Autogramm von Ursula Poznanski zu ergattern, die zufällig kurz beim Loewe Stand vorbei geschaut hat Da wir ja ganz schlaue Köpfe sind, haben wir uns schon während der Lesung an den Signiertisch gestellt, wo direkt am Anschluss an die Lesung die Autogrammstunde stattfinden sollte. An dieser Stelle ein großes Lob an die Mitarbeiter vom Loewe-Verlag, die ein cleveres und durchdachtes Organisationstalent bewiesen haben. Nicht nur, dass sie Bettina Belitz während des Signierens großartig unterstützt haben, gleichzeitig wurde auch stark darauf geachtet, dass sich kein eifriger Besucher vordrängelt!
Tag 2
Am Sonntag stand Shopping auf dem Plan. In meine Einkaufstaschen haben es ‘Arkadien fällt’, ‘Das Tal, Season 1.3 – Der Sturm’ und ‘Das Tal, Season 1.4 – Die Prophezeiung’ geschafft (diese Bücher habe ich am selben Tag direkt bei meiner Mutter gelassen, da sie im Gegensatz zu mir bereits die ersten beiden Bände gelesen hat und mich vor kurzem sehnsüchtig nach Nachschub gefragt hat. Bin ich nicht eine nette Tochter? ). Besonders gefreut habe ich mich über die hübsche ‘Black-Out’ Tasche, die man beim Kauf am Arena Stand bekommen hat. Während des Herumschlenderns durch Halle 3.0 habe ich viele Besucher gesehen, die einen Leinenbeutel von ‘Vladimir Tod’ bei sich trugen. Leider konnte ich am Loewe-Stand keine davon entdecken, zu schade, davon hätte ich wirklich gern eine gehabt. Anschließend machten wir uns noch einmal auf den Weg in Halle 3.1, um uns ein wenig am Droemer/Knaur Stand umzusehen. Ein wenig enttäuscht war ich dann aber doch, weil es an diesem Stand nur wenige (wenn ich mich nicht verzählt habe waren es nur 4) Bücher aus dem PAN Programm entdecken konnte. Wirklich schade, denn die Bücher aus dem PAN Verlag gehören zu meinen Lieblingen und ich hätte gern ein wenig gestöbert. Überrascht waren wir dann aber, als wir gesehen haben, dass Daniel Krause, der bereits viele Male im Fernsehen zu sehen war und nun ein Buch über seinen Alltag als Tätowierer geschrieben hat, mitten in der Arbeit steckte und einer mutigen Besucherin ein Tattoo verpasste.
Da wir aus unserem ersten Messetag gelernt haben und nicht wieder eine Lesung verpassen wollten, begaben wir uns bereits 1,5 Stunden früher zum Kinder- und Jugendbuch Forum, wo die Lesung mit Kai Meyer stattfinden sollte. Schnell stellte sich heraus, dass viele denselben Gedanken hatten wie wir (und wahrscheinlich nicht wirklich der Lesung von Ralf Isau lauschen wollten) und wir wieder keinen Platz bekommen konnten, sondern wir vorerst mit dem Boden vorlieb nehmen mussten. Einige Zeit später begann die Lesung mit Herrn Mayer, der zwei Kapitel aus ‘Arkadien fällt’ vorlas und anschließend eifrig Fragen der Besucher beantwortete. Die anschließende Signierstunde haben wir dann nach kurzer Überlegung doch ausfallen lassen. Da wir nicht schnell genug zum Signiertisch gekommen sind, mussten wir uns leider an das Ende der Schlange, die mindestens 200 Meter lang war (ich vermute, wir hätte bestimmt länger als eine halbe Stunde anstehen müssen), begeben.
Fazit: Die Buchmesse ist auf jeden Fall ein Erlebnis wert. Mich hat die Menschenmasse allerdings ziemlich überwältigt und größtenteils auch wirklich gestört, da man einiges im Endeffekt nicht so machen konnte, wie man es sich vorgenommen hatte. Ob ich auch nächstes Jahr wieder mit von der Partie bin, mache ich definitiv davon abhängig, ob genug Autoren anwesend sein werden, die mich interessieren. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht nicht allein, sondern zusammen mit Sarah über die Messe zu gehen Ansonsten benötige ich wohl noch einige Tage, bis ich mich körperlich vom Wochenende erholt haben werde. Die Rückenschmerzen sind doch schlimmer als erwartet