EVEL beschäftigt zur Zeit das “Scottish Affairs Committee” des Parlaments. Da man keine radikale Lösung in der Form einer generellen Neukonstruktion des Vereinigten Königreichs will, versucht man eine Lösung zurecht zu schustern, die vermutlich mehr Gift für das Zusammenleben der britischen Völker bedeutet als die Unabhängigkeit Schottlands es geworden wäre. Symptomatisch ist dafür eine kürzliche Meldung, dass, wenn EVEL in der geplanten Form umgesetzt werden sollte, Schotten weder Premierminister/in noch Sprecher/in des Unterhauses werden könnten. Christ Bryant, stellvertretender Führer des Schattenkabinetts der Labour-Partei erklärte vor dem Scottish Affairs Committee: “Es gibt einer reelle Gefahr, dass nie wieder einen Sprecher des Unterhauses aus Wales oder Schottland geben wird.” Bryant erklärte auf Nachfrage, dass dies auch wahrscheinlich bedeuten würde, dass kein Schotte oder Waliser Premierminister werden könnte.
Für einen Kommentator auf der Webseite der Zeitung “The Scotsman” ist klar, was das für eine Fehlkonstruktion würde: “Westminster ist das Parlament des Vereinigten Königreich und nicht das von England. Wenn England sein eigenes Parlament haben will, dann soll es eines schaffen!” Ja, warum nicht diese Lösung? Vermutlich kommt dann zu viel auf den Tisch: Das Vereinigte Königreich bräuchte eine neue Verfassung und dann stünde auch die derzeitige Form der Monarchie und das sonstige monarchistische Gerümpel auf dem Prüfstand. Davor, was passiert, wenn dieses Fass aufgemacht wird, haben die derzeitigen Eliten in Großbritannien Angst. Also versucht man es mit Murcks.
Siehe auch
Die englische Frage und die Probleme sie zu beantworten
Informationsquelle
Scots MPs ‘could not be PM again’ under Evel