Europäische Unternehmen investieren trotz Krise stärker in Forschung und Entwicklung

Führende Unternehmen in der EU gehen davon aus, dass ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) im Zeitraum 2012-2014 jährlich um durchschnittlich 4 % steigen werden. So das Ergebnis einer Umfrage, die die Kommission bei einigen der am stärksten in FuE investierenden europäischen Unternehmen durchgeführt hat. Die Zahlen zeigen, welche Bedeutung die betreffenden Unternehmen – trotz der aktuellen wirtschaftlichen Probleme – Forschung und Entwicklung als zentralem Faktor für ihr künftiges Wachstum und ihren Erfolg beimessen. Spitzenreiter ist die Branche der Software- und Computerdienstleistungen, die mit einem Anstieg der FuE-Investitionen um durchschnittlich 11 % pro Jahr rechnet. Unternehmensinterne Forschung und Entwicklung wird von den befragten Unternehmen als wichtigster Innovationstreiber gesehen, gefolgt von Marktforschung und damit verbundenen Tätigkeiten zur Einführung neuer Produkte.

„Dieser positive Trend bei den FuE-Investitionen der Unternehmen ist von entscheidender Bedeutung für Europas Wettbewerbsfähigkeit“, so Máire Geoghegan-Quinn, EU‑Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft. „Diese Unternehmen sind die wichtigsten Triebkräfte der Entwicklung hin zu einer stärker wissensbasierten und intelligenteren europäischen Wirtschaft. Unser künftiges Programm für Forschung und Innovation „Horizont 2000“ wird innovativen Unternehmen weiteren Auftrieb geben.“

Was den Einfluss der Politikmaßnahmen und externer Faktoren auf ihre Innovationstätigkeit anbelangt, verwiesen die befragten Unternehmen auf die starke positive Wirkung von steuerlichen Anreizen, staatlichen Finanzhilfen, EU-Fördermitteln und öffentlich-privaten Partnerschaften auf nationaler wie auch auf EU-Ebene. Negativ auf ihre Innovationstätigkeit ausgewirkt haben sich nach Angaben zahlreicher Unternehmen der für den Schutz der Rechte des geistigen Eigentums erforderliche Zeitaufwand und die damit verbundenen Kosten. Dies bestätigt, wie wichtig mit Blick auf die Förderung der Innovationstätigkeit der Unternehmen eine effiziente Regelung der Rechte des geistigen Eigentums ist.

Von den befragten Unternehmen wurden auch Angaben dazu erbeten, welche Bedeutung die verschiedenen Wege des Wissensaustauschs für sie haben. Kooperationsvereinbarungen mit anderen Unternehmen stehen hier an erster Stelle. Von Unternehmen, die in Branchen mit hoher FuE-Intensität tätig sind, wurden an zweiter Stelle Einlizensierung/Auslizensierung und danach Vereinbarungen mit Hochschulen und anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen genannt. Für Unternehmen in Branchen mit mittlerer oder geringer FuE-Intensität sind Kooperationsvereinbarungen mit Hochschulen und anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen wichtiger als Lizenzvergaben. Generell zeigen die Ergebnisse, welch große Bedeutung viele Unternehmen diesen verschiedenen Wegen des Wissensaustauschs beimessen, was als Indiz dafür gewertet werden könnte, dass offene Innovation („open innovation“) eine immer größere Rolle spielt.

Quote:

Hintergrund

Die Erhebung kann auf folgender Website eingesehen werden: http://iri.jrc.es/reports.htm (englisch)


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