Europa und China locken die NBA-Superstars

Erstellt am 22. November 2011 von Newssquared @Oliver_schreibt

Europa und China locken die NBA-Superstars

Ob Dirk Nowitzki in dieser Form überhaupt eine Verstärkung wäre? Der einzige deutsche NBA-Star hat am Montag wieder mit dem Training begonnen – das erste seit der Europameisterschaft im September dieses Jahres. «Ich habe seit der Euro keinen Ball mehr in der Hand gehabt. Es wird eine Weile dauern, bis ich wieder in Schwung komme», twitterte Nowitzki. Und: «Ich habe mehr Backsteine (Bälle ans Brett, Anm. d. Red.) geschossen, als im sechsten Spiel der Finals. Und das ist schwer zu überbieten. Es kann von jetzt an nur noch besser werden. Lasst es uns angehen.»

Weil in der NBA ein heftiger Streit zwischen Spielergewerkschaft und der Liga tobt, konnte es Nowitzki ruhig angehen lassen. Eigentlich hätte die Spielzeit am 1. November mit der Partie zwischen Nowitzkis Klub Dallas Mavericks und den Chicago Bulls beginnen sollen. Doch weil die Spielergewerkschaft die von der Liga geforderten Gehaltseinbußen nicht mittragen wollen, ruht der Spielbetrieb. In Minnesota haben die Spieler Kartellbeschwerde eingereicht. Sie verlangen Schadensersatz für die bisher entgangenen Gehälter. Durch den vorerst bis zum 15. Dezember terminierten Streik sind 324 Partien gestrichen. Wegen der verhärteten Fronten zwischen den Parteien sieht es derzeit so aus, als falle die Saison ganz aus.

Um nicht untätig herumzusitzen müssten sich Nowitzki und all die anderen Stars in der besten Liga der Welt andere Klubs suchen – vorzugsweise in Europa und China. Deswegen muss sich nun auch Nowitzki, zuletzt wertvollster Spieler der NBA, wieder in Form bringen. Er tut das gemeinsam mit seinem Mentor, Freund, Berater, Trainer und Manager Holger Geschwindner, der 20 Kilometer nordöstlich von Bamberg entfernt in einem 200-Seelen-Örtchen namens Peulendorf wohnt. In der Turnhalle des Städtchens Rattelsdorf üben Nowitzki und Intimus Geschwindner bereits seit Jahren.

Frankenpower: Nowitzki zu Bamberg, Durant nach Bayreuth?

Klar, dass Nowitzki allein aufgrund der örtlichen Nähe beim Deutschen Meister und Champions-League-Teilnehmer Brose Baskets Bamberg Begehrlichkeiten weckt. «Grundsätzlich können wir uns vorstellen, Dirk Nowitzki zu holen», hatte Bambergs Manager Wolfgang Heyder zuletzt erklärt. «Das ist ein Wunsch, eine Vision.» Sportlich hätten die Bamberger sicher Verwendung für einen fitten Nowitzki. Am Wochenende mussten die Franken in Berlin eine 81:87-Niederlage hinnehmen. Doch auch Alba Berlin und Aufsteiger Bayern München könnten einen Nowitzki-Deal stemmen. Und Nowitzki selbst erklärte einen Transfer in die deutsche Liga oder zu Interessent Real Madrid nicht mehr für ausgeschlossen.

Konkreter schienen die Bemühungen von Bambergs fränkischem Nachbarn BBC Bayreuth. Zu Beginn der vergangenen Woche plauderte der Star von NBA-Klub Oklahoma City Thunder aus, neben Valencia und Tel Aviv mit den Nordbayern zu verhandeln. Nachdem der für die deutsche Liga marketingträchtige Transfer für drei Spiele Ende Dezember und Anfang Januar bereits fix schien, ziehen sich die Verhandlungen nun hin. Während Durants Management bereits konkrete Vorschläge für Flüge und Unterbringung machte, würden derzeit weiter vertrags- und versicherungsrechtliche Grundlagen für das sensationelle Ausleihgeschäft geklärt, teilte der Klub auf seiner Homepage mit. Für neuere Informationen war Bayreuths Manager Manfred Schöttner für news.de nicht zu erreichen. 2,06-Meter-Mann Durant ist gemeinsam mit Carmelo Anthony (New York Knicks), Steve Nash (Phoenix Suns) und Chauncey Billups (New York Knicks) als namentlicher Kläger von der Liga ausgesperrt.

66 Spieler haben unterschrieben

Laut der Webseite des Fachmagazins Basket haben bereits 66 NBA-Spieler in anderen Ligen unterschrieben. Darunter nahmhafte wie Tony Parker von den San Antonio Spurs (geht zu ASVEL Lyon) oder Reggie Williams, der in der NBA für die Golden State Warriors spielt und vorerst für den spanischen Klub Vitoria aufläuft. Viele NBA-Akteure ziehen auch den wachsenden Markt China vor. Spieler wie Nowitzkis Klubkollegen Tyson Chandler oder J. J. Barea verhandeln mit Klubs aus dem Reich der Mitte. Noch halten sich die Superstars bedeckt. Offenbar haben Nowitzki, Durant & Co. noch immer Hoffnung, dass in dieser Saison in der amerikanischen Liga gespielt wird.

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