Wenn Berlin dementiert, so ist dies eine glaubhafte Bestätigung des Dementierten. Die Eurozone soll aufgespalten werden in reiche und weniger reiche Staaten. Wenn Europa nicht als Ganzes zu retten ist, dann vielleicht dessen harter Kern, die Geberländer.
Noch wird es dem erstaunten Leser als bloßes Gedankenspiel verkauft. So hatte Sarkozy erst unlängst vor Studenten in Straßburg von einem „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ gesprochen. Wenigstens in einem Punkt ist der französische Staatschef mit Merkel einer Meinung. Diese hatte am gestrigen Donnerstag erklärt: „Die Welt wird nicht auf Europa warten,“ so die Kanzlerin und weiter „dringende und grundsätzliche Veränderungen sind notwendig. Die aktuelle Lage ist so unerfreulich, dass ein rascher Durchbruch nötig ist.“ Weiterhin tönt es aus CDU- Kreisen: „Sollte ein Mitgliedsstaat der Währungsunion dauerhaft nicht willens, oder in der Lage sein, die mit der gemeinsamen Währung verbundenen Regeln einzuhalten, muss ein Ausscheiden aus der Euro-Zone möglich sein, ohne die Europäische Union zu verlassen. Er wird den anderen Mitgliedsstaaten gleichgestellt, die nicht die Währung Euro haben.”
„Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen, aber die Wahrheit ist, dass wir genau festlegen müssen, welche Länder nicht Teil des Clubs sein wollen und welche einfach nicht dazu gehören können.“ Dass der hohe EU- Funktionär, der diese Worte angeblich gegenüber Reuters geäußert haben soll, gerne unerkannt bleiben möchte, ist nachvollziehbar.
Die Zeichen sprechen eine deutliche Sprache. Merkel und Sarkozy planen eine radikale Aufspaltung der Eurozone in einen kleineren, stärker integrierten Kernbereich und kleine Satellitenstaaten, die zwar geographisch noch zur europäischen Union gehören, nicht jedoch wirtschaftlich zu Creme de la Creme der Eurostaaten zählen werden. Es ist wohl lediglich eine Frage der Zeit, bis wir in Deutschland mit der D-Mark 2.0 bezahlen werden, so es dann noch etwas zu kaufen gibt. Denn mit dem forciert vorangetriebenen Einstieg in einen Irankrieg naht zugleich der dritte Weltkrieg im Großformat.
Kommentar – Was soll das ganze Herumgeunke? Bereits als Helmut Kohl den Euro mit Brachialgewalt den bessergestellten Eurostaaten aufoktroyierte, war allen Beteiligten von vorn herein klar, dass das nicht funktionieren kann. Einfach sämtliche Wechselkurse ignorierend Sardinen und Haie in das selbe Becken zu lassen, ist nicht fahrlässig, sondern kriminell. Die Einführung des Euro 1999 als Buchgeld und drei Jahre später 2002 als Bargeld kann von Anfang an nur einem einzigen Ziel gedient haben. Den Banken über einen kurzen Zeitraum von einem Jahrzehnt hinweg bequeme Gewinne zu verschaffen, um anschließend ganz Europa bewusst absaufen zu lassen. Stellt sich die Frage nach dem Warum. Wer könnte ein Interesse daran haben, Europa wirtschaftlich in Trümmern zu sehen? Mein Blick richtet sich an dieser Stelle gen Westen.
Quellennachweis und weiterführende Links
- Ria Novosti
- Handelsblatt I
- Handelsblatt II
- Berliner Umschau
- Deutsche Mittelstands Nachrichten
- Telepolis
- Kleine Zeitung.at
- Wiener Zeitung