Aber auch gegenüber vielen anderen Währungen, wie etwa der Schwedischen Krone, dem Britischen Pfund, dem Brasilianischen Real, ja selbst gegenüber der Indischen Rupie, die zum US-Dollar auf einem historischen Tief notiert, steht der Euro unter Abwertungsdruck. Es scheint fast so, dass die Anleger sämtliches Vertrauen in die europäische Gemeinschaftswährung verloren haben.
Expertenmeinungen zufolge könnte sich die Schwäche des Euros noch eine Zeit lang fortsetzen. Insbesondere der hohe Refinanzierungsbedarf vieler Euromitgliedsländer im laufenden Jahr macht den Investoren Sorge. Sie glauben nicht daran, dass Griechenland, Italien & Co genügend neue Gläubiger für ihre Schulden finden werden.
Des einen Leid ist des anderen Freud. Denn es gilt als ziemlich sicher, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im laufenden Jahr und vielleicht auch noch darüber hinaus die Zinsen auf niedrigem Niveau halten wird - für Carry-Trader ein ideales Umfeld. Sie nehmen zinsgünstige Kredite in Euro auf und legen das Geld in höher verzinsten Währungen an, etwa in Australischen Dollar, in Mexikanischen Peso oder in Südafrikanischen Rand. Und: "Es ist unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen etwas gegen die Abwertung des Euros tun werden, das macht den Carry-Trade umso attraktiver", so Tim Riddell von Australia & New Zealand Banking Group. Dabei ist der Euro nicht die einzige Währung mit einem niedrigen Zinsniveau. Doch US-Dollar und Japanischer Yen haben derzeit einfach bessere Aussichten als der um seine unmittelbare Zukunft kämpfende Euro. Das Umfeld spricht also für eine Fortsetzung der Euroabwertung. (Quelle: "Märkte und Zertifikate", RBS Januar/Februar 2012)
Chart: EURMXN, Quelle: iChartist Pro
Die Analyse dient nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.