Als sehr junger Mann las ich die Dystopie 1984 von George Orwell, in der ein totalitärer Präventions- und Überwachungsstaat im Jahre 1984 dargestellt wird. Den Roman schrieb Orwell (eigentlich: Eric Arthur Blair) auf einer schottischen Insel und war damit in meinem Geburtsjahr 1948 fertig.
Ich hatte schon in den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass der Staat und seine Büttel alles von mir wissen und mich zu jeder Zeit “anlasslos ausspähen” dürfen.
Privatsphäre ist den jungen Leuten heute egal
Das ist den jungen Menschen von heute nach Ansicht von Jewgeni Kaspersky, Chef des weltweit viertgrößten Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab, das sich auf den europäischen Markt spezialisiert hat, offenbar völlig egal.
Kaspersky sagt in einem gerade veröffentlichten Interview mit ZDNet sehr deutlich, dass Privatsphäre für die junge Generation nicht mehr existiert – und dass denen das auch völlig egal ist.
Mir könnte das aufgrund meines Lebensalters wirklich egal sein – aber wer noch einige Jahrzehnte in der Welt existieren muss, ist besser beraten, seine Einstellung zur Privatsphäre – nicht nur im Internet – zu überdenken und seine Rechte nicht gegen ein neues iPhone einzutauschen.
Bild: Wikipedia_CC BY-SA 3.0, Dualcuisi