erschienen bei Michael Winkler
Bei dem nach bisheriger Auslegung von Syrien abgeschossenen türkischen Phantom-Jet gibt es neue Erkenntnisse: An den bisher geborgenen Wrackteilen ließen sich keine Explosions- oder Brandspuren nachweisen. Womöglich war es ein Unfall, ob durch einen technischen Defekt oder einen Pilotenfehler, ist bislang offen.
Das Modell, die Phantom F4, ist jedenfalls ein Vietnam-Veteran. Wann diese spezielle Maschine gebaut worden war, habe ich nicht gefunden, doch bei den Phantoms ist es gut möglich, daß die Maschine älter ist als ihre Piloten.
Grüninnen kämpfen für Beschneidung, natürlich im Rahmen der Religionsfreiheit. Ich halte das bei kleinen Kindern für Körperverletzung, doch ich respektiere bei Erwachsenen den freien Willen. Wenn also Claudia Roth, Renate Künast und Bärbel Höhn aus lauter Solidarität mit Juden und Muslimen eine pharaonische Beschneidung wünschen, sollen sie diese bekommen. Aber bitte auf Kosten der Partei, Krankenkassen sind dafür nicht zuständig. Für die Juden jammert bereits der Moskauer Rabbiner Pinchas Goldschmidt: “Ein Verbot der Beschneidung stellt die Existenz der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland in Frage. Sollte das Urteil Bestand haben, sehe ich für die Juden in Deutschland keine Zukunft.” Nun ja, ich sehe darin eher eine erfreuliche Perspektive, denn zum einen bekäme Israel dadurch viele säkulare Juden als neue Siedler, zum anderen kann ich mir Deutschland ohne Paolo Pinkel alias Michel Friedman und zentralem Empörungsrat sehr gut vorstellen.
Hin und wieder trifft sogar der Europäische Gerichtshof erstaunlich vernünftige Entscheidungen.
Nachdem es jahrelang so aussah, als würde jeder Bauernhof dank europäischer Saatgutnormung eine Zweigniederlassung von Monsanto und Komplizen, wurde jetzt entschieden, daß Bauern ihr eigenes Saatgut verwenden und sogar weitergeben dürfen. Die antiquierte, schon seit der Steinzeit bekannte Methode, vom Ernteertrag etwas beiseite zu legen für die nächste Aussaat, wurde von Monsanto zwecks höheren Ertrags wegrationalisiert. Ertrag für die Komplizenschaft, natürlich. Das dort gekaufte Saatgut ist nur einmal keimfähig, die Ernte kann nicht mehr ausgesät werden, weil aus diesem Zeugs nichts mehr wächst. So zahlt der Bauer Jahr für Jahr für neues Saatgut an das Syndikat, ist also in seinen Entscheidungen so frei wie ein selbständiger Filialleiter von McDonalds. Nach dem neuen Urteil dürfen die Landwirte jetzt ganz legal eigene Gewächse anbauen, die nicht in den EU-Selektions-Katalogen ausgewiesen sind. Damit wird unser Speisezettel deutlich vielfältiger und das Saatgut-Syndikat darf sich ein kleines bißchen ärgern. Nicht viel, denn seine Leibeigenen können nicht anders, die müssen das Saatgut dort kaufen, sie stecken unentrinnbar in der Schuldknechtschaft fest.