Als ob die EU keine anderen Sorgen hätte? Als ob die Briten nicht auf dem Absprung wären? Als ob die klamme EU-Südschiene nicht genug Probleme hätte mit Merkels Sparpolitik. Es knirscht und knackt und quietscht an allen Ecken und Enden! Wir haben den Mammuth-Beitrittskandidaten Türkei zu bewältigen. Wir haben in unserer Gier Rumänien und Kroatien geschluckt und noch nicht verdaut, da regt sich schon wieder Appetit. Warum nur wollen wir uns die Ukraine einverleiben in die EU? Der einzig denkbare Grund ist ein geostrategischer: Die Russen zurückdrängen und unter Druck setzen. Das ist eine US-, eine NATO-Position, aber die EU? Wer steuert eigentlich diesen Brüsseler Chaos-Saftladen? Die Europäer oder Washington, DC?
Die Russen, der größte Gläubiger der nahezu insolventen Ukraine, haben schon einmal den Kollaps prophezeit, sollte die Ukraine ein Freihandelsabkommen mit der EU unterzeichnen, was für den November geplant ist. Sie wollen die Ukraine statt dessen in einer eigenen Zollunion gebildet aus Russland, Weissrussland und Kasachstan sehen.
Nahezu unbemerkt in der deutschen Öffentlichkeit könnte sich in Yalta zum zweiten Mal nach 1945 eine Entscheidung von europäischer Tragweite abzeichnen.