Etwas Teig zu ihrer Butter?

Von Kevin Buch

Kevin schon wieder Germteig mit Nüssen? Wirklich? Ja und wisst ihr auch warum? WEIL ICHS KANN. Ganz einfach. Es gibt für mich fast nichts Befriedigenderes als wenn er Germteig, so richtig schön aufgeht und dann im Ofen goldbraun wird und das ganze Haus danach riecht. So stelle ich mir im Prinzip das Paradies vor. Lauter Buchteln, Kipferl und Brioche die durch die Luft schweben oder gerade frisch gebacken werden und warten, dass ich sie vernaschen kann. Nom nom nom!


Aber hierbei handelt es sich ja nicht um irgendeinen 0815 Germteig (obwohl Germteig ja NIEMALS 0815 sein kann), sondern um einen originalen Brioche-Teig. Was so besonders daran ist, fragt ihr euch? Die Göttlichkeit, wenn man hineinbeißt, so weich, so fluffig, so unbeschreiblich lecker. (Hat sich ja jetzt so ziemlich nach einer Streich-Frischkäse-Werbung angehört) Und ich kann euch sogar sagen, woran das liegt: BUTTER! Ganz schön viel Butter, um genau zu sein. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die paar zusätzlichen Kalorien, haben noch niemanden einen doppelten Rettungsring an die Hüften gezaubert. Außer natürlich man backt sich so etwas jeden Tag.

Bei dieser köstlichen Butter kann aber auch der Teufel ins Spiel kommen. Bekanntlich mag der Germ den direkten Kontakt mit Fett nicht wirklich. Da wird er ganz bockig und bleibt kleinlich. Da dieser Teig aber einen immensen Anteil an Eiern und Butter hat, kann dies schon zu gewissen Problemen führen. Deswegen ist bei der Reihenfolge der Zutaten sich wirklich ans Rezept zu halten. Und leider kann auch die Gehzeit über Nacht nicht so wirklich beschleunigt werden. Wer es versucht, dem möge eines gesagt sein:

DU WARST GEWARNT. Durch eben diesen Butteranteil, wird der Brioche sehr weich und klebrig, was ein direktes Arbeiten damit, nach dem Kneten, kaum zu lässt. Aber genau so will man seinen Teig haben, wenn er später beim Backen so weich, fluffig und unbeschreiblich lecker werden soll. Deswegen wird er auch für mindestens 6 Stunden oder eben über Nacht kalt geführt. Dadurch kann sich das Gluten im Mehl etwas entspannen, die Butter wieder in Form geraten und der Teig kooperiert im Anschluss viel besser. Man könnte schon fast sagen, er hat eine kalte Spa-Behandlung hinter sich, ist jetzt vollkommen entspannt und lässt dich machen. 

Ach, was kann ich euch denn noch aus meinem Leben momentan erzählen? Ich bin endlich wieder einmal ein paar Tage zu Hause nach dieser ganzen Urlaubsvertretung in der Firma und kann wieder mehr backen. Hatte schon etwas Rezept-Engpass hier am Blog, aber keine Sorge, soweit sieht alles nach Plan aus. Außerdem sind ja jetzt auch wieder alle im Haus und da brauch ich mir auch selbst keine Sorgen machen, wer das alles Essen wird, was ich da so backe über die Woche verteilt. 

Nun aber gut, ich wünsche euch eine schöne Wochenhalbzeit und wir sehen uns am Freitag wie gewohnt in alter Frische wieder.     
NUSS BRIOCHE

Zutaten

Brioche-Teig:
  • 75 ml Milch, lauwarm (47°C)
  • 1 Packung Trockengerm (oder 1/2 Würfel frischer Germ)
  • 2 EL Zucker
  • 400 g Mehl
  • 4 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 225 g Butter, weich
  • 1 Ei mit etwas Milch verquirlt
Nussfüllung:
  • 30 g Butter
  • 120 ml Milch
  • 100 g Zucker
  • 200 g gemahlene Nüsse (nach Wahl)
  • 70 g Semmelbrösel    

Zubereitung

  1. Für den Brioche-Teig: Hier etwas Zeit einplanen. Am Vortag die Milch mit dem Trockengerm und dem Zucker verrühren und 10 min quellen lassen. Sollte sich da nichts tun, von vorne starten, denn da gab es ein Problem mit dem Germ.
  2. Das Mehl in eine große Rührschüssel oder in die Schüssel der Küchenmaschine geben und eine kleine Mulde hineindrücken. In diese Mulde kommen dann die Eier und die Milch-Mischung. Danach anfangen zu rühren und nebenbei immer etwas von der Butter und das Salz um Teig geben. 
  3. Den für etwa 10 min kneten, oder bis er glatt aussieht. Keine Panik, er ist wirklich so klebrig und das passt auch so. Der Teig muss dann in einer leicht gefetteten Schüssel und zugedeckt an einem warmen Ort für 1-2 Stunden gehen, oder bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  4. Danach wieder zusammenkneten und erneut gehen lassen: Für mindestens 6 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank.
  5. Am nächsten Tag sollte der Teig nicht mehr klebrig sein.
  6. Für die Füllung: Butter, Milch und Zucker in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze solange köcheln, bis die Butter geschmolzen ist und sich der Zucker aufgelöst hat. Die Nüsse und die Semmelbrösel dazugeben und für 1-2 min. kochen, bis die Masse eindickt. Etwas auskühlen lassen.
  7. In der Zwischenzeit eine 30 cm lange Kastenform einfetten und beiseite stellen. Den Brioche-Teig auf etwas Mehl zu einem Rechteck ausrollen, dass etwa 30x60 cm groß ist. 
  8. Die leicht ausgekühlte Füllung darauf verstreichen und von der 30 cm Seite her ausrollen. Die Enden gut zusammendrücken.
  9. Den Brioche in die Form legen, mit einem Messer ein paar Mal einschneiden und zugedeckt an einem warmen Ort für 1 Stunde gehen lassen.
  10. In der Zwischenzeit den Ofen auf 190° Ober- und Unterhitze (175°C Umluft) vorheizen und den Rost UNTEN platzieren.
  11. Nachdem der Brioche sich verdoppelt hat, vorsichtig mit Ei bestreichen und wer möchte kann nun noch mit Rohrzucker bestreuen. 
  12. Nun für 30-40 min. backen oder bis der Brioche goldbraun ist. Kurz in der Form und danach komplett auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
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Euer Kevin von