Hier war es die letzten zwei Wochen recht ruhig auf dem Blog. Der Grund: ich konnte einfach nicht. Ich war am Ende meiner Kräfte.
Ich bin keineswegs perfektionistisch veranlagt, versuche aber den Haushalt und alles was so mit unserem Sohn zu tun hat möglichst gut und organisiert auf die Reihe zu bekommen. Seit zwei Wochen aber hat unser Sohn entschieden, dass nächtliches Schlafen für Weicheier ist. Er kommt bis zu 7 mal pro Nacht, teilweise jede halbe Stunde. Mal hat er Hunger, mal nicht, mal will er kuscheln, mal nicht, mal will er den Schnuller, mal nicht.... Im Schnitt bekomme ich 3 Stunden Schlaf pro Nacht. Wie ihr euch vorstellen könnt ging/gehe ich auf dem Zahnfleisch. Ich vermute, es sind die Zähne, kann aber noch nichts fühlen. Ich besorgte kühlende Beißringe, Osanit Kügelchen und in ganz schlimmen Nächten gab es Zäpfchen für den Zwerg, aber so richtig hilft nichts und auch der Kinderarzt tippt nur auf die Zähne oder einen Wachstumsschub. Nach zwei weiteren Nächten, die bereits um 1 Uhr mit absolutem Terror begannen und sich bis morgens um 6 Uhr fortsetzten war ich am Ende. Ich saß auf der Krabbeldecke, versuchte meinem Sohn sein Fläschchen zu geben und konnte nicht aufhören zu weinen. Ich konnte nicht mehr, ich war so fertig. Ich konnte nicht einen Schrei des Zwerges mehr ertragen, also weinte ich mir alles von der Seele, wie nie zuvor in meinem Leben, ganze zwei Stunden lang, die Tränen flossen einfach. Ich weinte um alles- vor Müdigkeit, Erschöpfung, Ratlosigkeit und ein wenig auch um mein altes Leben, mit viel Schlaf und wenig Geschrei.Am nächsten Tag saß ich noch immer fertig auf der Terrasse als das 4-jährige Nachbarskind vorbeikam. Sie fragte mich ob ich krank sei. Ich fragte sie wie sie darauf käme und die Kleine sagte "Du hast Deine Augen nicht angemalt". -Kinderlogik :-) In diesem Moment konnte ich endlich wieder lächeln.
Ich vermute diese Phasen kennt fast jede Mutter. Zeiten in denen man ratlos ist und eigentlich nicht mehr kann. Und einige Wochen, Monate, Jahre später lächelt man darüber und erinnert sich nur wage an diese Gefühl der unendlichen Erschöpfung, dass in ganzer weiter Vergangenheit zu liegen scheint und auf diesen Tag in der Zukunft freue ich mich schon jetzt :-)