Estragon – Das Drachenkraut

Estragon – Das Drachenkraut

Auch wenn Estragon ursprünglich aus Sibirien und West-Asien kommt, ist es heute eins der klassischen Kräuter der französischen Küche.

Dieses Kraut hat einen wahrhaft "Sagenhaften" Ursprung. Das Wort kommt vom lateinischen „Dracunculus" und bedeutet „kleiner Drachen". Und das kommt daher, dass die Form der Blätter an einen Drachenschwanz erinnert. Sehr poetisch! Da macht das Kochen doch gleich noch viel mehr Spaß. Und wenn ich das den Kindern erzähle, sind sie vielleicht auch bereit, es zu essen. Das wäre gut, denn Estragon hat sehr viele gesunde Wirkungen.

Für die Gesundheit:

Zum einen regt Estragon den Appetit an und wurde über die Jahrhunderte hinweg eingesetzt, um die Verdauung anzuregen und Darmprobleme zu behandeln. Doch es hilft auch bei Übelkeit, Blähungen, Müdigkeit, Schluckauf, Rheuma, Gicht, Arthritis und sogar Zahnschmerzen. Im Mittelalter dachte man sogar, dass es unheimliche Kreaturen und Gifte bekämpfen kann. Soweit würde ich jetzt nicht gehen. Es sei denn Ihr könnt mir ein gutes Beispiel geben.

Heutzutage wird es hauptsächlich wegen seines Geschmacks verwendet. Ich kann es aber auch empfehlen, um nach einem langen Tag einen erholsamen Schlaf zu fördern. Dazu müsst Ihr nur einen einfachen Tee mit frischem Estragon machen.

Frischer Estragon & Ingwer-Tee

Zutaten:
2-3 Ganze frische Estragonzweige
Heißes Wasser

Zubereitung:
1. Heißes Wasser über den frischen Estragon geben und 5 Minuten ziehen lassen. Gegebenenfalls mit Honig süßen.

2. Bei Magenverstimmung mit geriebenem oder geschnittenem Ingwer oder ein paar frischen Minzblättern aufbrühen. Der Magen beruhigt sich sofort und es schmeckt auch sehr gut.

Für den Genuß:

Als ich Estragon entdeckt habe, war ich erst Mal perplex und wußte nicht, was ich damit anfangen sollte. Mutig habe ich damit herum probiert und meine Vorsicht verwandelte sich schnell in Begeisterung. Seitdem versuche ich Estragon so oft es geht in meine Rezepte zu integrieren.

In Deutschland ist frischer Estragon in den Sommermonaten erhältlich. Man muss aber etwas danach suchen. Das Aroma ist zartbitter mit einem leicht pfefferigen und anisartigem Geschmack. Es wird oft eingesetzt, um klaren Essig oder Öle zu würzen. Das könnt Ihr bei einer klassischen französischen Vinaigrette schmecken.

Anders als bei anderen Kräutern wird das Aroma von Estragon durch Hitze noch verstärkt. Das passiert bei frischem und getrocknetem Estragon. Also lasst Euch nicht dazu hinreißen bei warmen Gerichten zu viel davon zu nehmen, denn die Wärme verstärkt das Aroma. Und wenn Ihr lieber getrockneten Estragon nehmt, dann gilt das Verhältnis 3:1 (anstatt 3 TL frischen Estragon 1 TL getrockneten Estragon).

Ihr könnte Estragon bei vielen Gerichten einsetzen:

  • bei Suppen, Fisch oder nehmt etwas für ein Omelett oder Rührei
  • bei grünen Salaten oder gedünstetem Gemüse wie Spargel, Brokkoli, Karotten, Blumenkohl, grüne Bohnen, Pilze, Erbsen, Kartoffeln oder Tomaten
  • für einen selbstgemachten Estragon-Essig, den Ihr für Soßen verwenden könnt (Tartar, Béarnaise Soße oder Mayonnaise)
  • für gegrillten Fisch oder Huhn mit Butter und Zitrone vermischt
  • wenn Ihr keinen frischen Estragon auftreiben könnt, dann geht als Ersatz auch Kerbel oder 1 Prise Fenchelsamen oder auch Anissamen.
Aufbewahrung:
  • Den Estragon nicht zu fest in ein feuchtes Küchenpapier einwickeln und damit in einen Gefrierbeutel mit Luft darin geben, der mit einem Zipper geschlossen werden kann. Dann in die wärmste Ecke des Kühlschranks legen.
  • Wenn die Kräuter als Bund gekauft werden, dann mit den Stilen nach unten in ein Glas Wasser stellen (3 cm Wasser ab dem Ende der Stile) und das Wasser täglich wechseln.

Ein paar leckere Rezepte mit Estragon:


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