Es gab da diesen einen Moment vor ungefähr zwei Jahren. Ich wollte unbedingt einen Käsekuchen mit Früchten backen, aber das „wie“ hat mir noch gefehlt. Also ging ich im Netz auf die Suche und stieß nach kurzer Zeit auf den Blog von Aicuisine. Man mag nicht glauben, dass eine 24-jährige Studentin bis dahin noch keine Foodblogs konsumiert hatte. Die Entdeckung des Blogs war also eine kleine Offenbarung für mich. Ich druckte so ziemlich jedes Rezept, das ich auf ihrem Blog fand, aus und stieß zudem noch über die Seite des AMA Foodblog Awards auf den österreichischen Blog von Frau Ziii. Ganz ehrlich, danach gab es kein Halten mehr. Ingeborg wurde bekocht und bebacken und vollgetextet, wie cooool doch die ganzen Foodblogs sind, die ich nach und nach entdeckte.
Ziemlich schnell merkte ich, dass es ganz unterschiedliche Foodblogger gab, alles in allem aber eine ganze Menge. Da waren einige Blogs, wie der von Frau Ziii oder Arthurs Tochter, die richtig was von ihrem Handwerk verstanden und mir Gerichte näher brachten, an die ich bis dato noch nicht mal gedacht hatte. Oder der Blog von Aicuisine, bei deren Bildern einem schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Blogs die sich ausschließlich ums Backen drehten und solche, auf denen ohne Zucker gekocht wird. Grill-Blogs und vegane Blogs, Kräuter&Garten-Blogs und Motivtortenblogs.
Niemals hätte ich mich da ran gewagt, hatte ich doch nicht mal eine Kamera, um Fotos vom Essen zu machen. Zudem stand eine ungeliebte Magisterarbeit auf dem Plan. Keine Zeit also für einen eigenen Foodblog. Dann aber doch, irgendwie musste es doch sein. Geklappt hat es dank meiner Freunde, für die ich das ganze Essen überhaupt koche. Sie haben mich ermuntert, beraten, mir PowerPoint Präsentationen geschickt, für mich programmiert, fotografiert, gegessen, sich überfressen und stundenlang zutexten lassen. Mehr oder weniger entstand dann innerhalb eines Tages mit Hilfe von Herrn Pfff http://www.lenasfoodforfriends.de! Wenn schon, denn schon. Einen Tag später hatte ich eine richtige Kamera, Visitenkarten und einen Haufen Arbeit mehr.
Jetzt, ein halbes Jahr später, würde ich am liebsten täglich bloggen, wäre da nicht immer noch der Haufen Arbeit. Rezepte und Ideen gibt es unendlich und ich freue mich, wenn auch in Zukunft ein paar Leser meine Sachen nachkochen, nachbacken und mir davon berichten. Gerne dürft ihr kommentieren, kritisieren, nachfragen und mir Kostproben schicken.
Das heutige Rezept, der Estonische Kringel, war das erste, welches ich aus dem Blog von Aicuisine nachgebacken habe. Die Königin hat ihn schon an ihrem Geburtstag genossen und um von schweren Lernzeiten abzulenken, habe ich auch schon mal einen halben Kringel am Nachmittag verspeist. Ich backe ihn immer wieder mit unterschiedlichen Füllungen.
Ihr braucht für den Teig:
350 g Mehl
½ TL Salz
120 ml lauwarmes Wasser
25 g frische Hefe
50 g Butter
1 Eigelb
1 EL Zucker
Zunächst die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Mit dem Zucker verrühren und dann mit allen Zutaten zu einem elastischen Hefeteig verkneten. Möglichst 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Teig dann auf eine bemehlte Fläche zu einem großen Rechteck ausrollen und mit einer von den folgenden Füllungen bestreichen:
Aprikosenmarmeladenfüllung:
3-4 EL Aprikosenmarmelade
60 g weiche Butter
Zimt
Hagelzucker
Schokofüllung:
60 g weiche Butter
Ein paar Marmeladenkleckse eurer Wahl
Zimt
Hagelzucker
Schokostreusel
Nussfüllung:
60 g weiche Butter
1 EL Zuckerrübensirup
Zimt & Zucker
Mandelstifte oder Haselnussstückche oder Walnüsse
Für die Füllungen jeweils die flüssigen Zutaten (also Butter & Marmelade oder Butter & Rübensirup) vermischen und mit einer Palette auf das Teigrechteck auftragen. Danach mit den trockenen Zutaten bestreuen. Jetzt das Rechteck zu einer langen Rolle aufrollen. Die Rolle der Länge nach halbieren, so dass ihr nun zwei offene Rollen habt. Mit den Schnittstellen nach oben drehen und langsam miteinander verwickeln, so dass ein Kringel entsteht. Den könnt ihr wahlweise noch mit etwas Butter bestreichen. Ca. 30 Minuten auf 180 Grad backen und dann sofort noch warm genießen.