Ester Silvana Koch-Mehrin schrieb ab

Erstellt am 14. April 2011 von Andramas

OMG – Ausgerechnet die schöne Silvana!

Hatte sie das nötig?

Das Plagiat ist am bittersten für die Fans. Was ich nur deshalb so genau weiß, weil mich unlängst meine Frau bat, die Plagiatsvorwürfe gegenüber ihrem Lieblingsgedicht zu untersuchen. Vor allem seit ich schließlich sah, wie glücklich sie über meine Feststellung war, dass es sich bei “Жди меня” NICHT um ein Plagiat handelt.

Ist jemand einmal gestrauchelt, sind die Deutschen sehr gründlich im Zerlegen. Statistisch genau wird dem Opfer das Fell über die Löffel gezogen. 16,4 Prozent (oder 33 Seiten, wenn man so will) der Arbeit, die sich lohnen sollte, sind von VroniPlag als Plagiat identifiziert.

Nun befasst sich auch die Heidelberger Staatsanwaltschaft mit Silvanas Leistung. Vom Prüfverfahren der Uni soll abhängen, ob die schöne Frau ihren Doktortitel behalten darf.

Aber die wiederum würde wohl freiwillig auf alle Titel verzichten, würde sie zeitreisen können, um es gestern so zu machen, dass es heute niemand weiß.

Sie selbst schweigt zu den Vorwürfen – im Unterschied zu Karl-Theodor zu Guttenberg, der anfangs gar nicht zu wissen schien, dass seine Dissertation abgeschrieben war.

Ostdeutscher Stammtisch:

“Endlich geht es den Wessis einmal so, wie es uns immer geht!”

Eine Zusammenhang, den ich anfangs nicht verstand.

Erst später.

 – Pumper Nickel war nur deshalb IM der Stasi, weil er glaubte, dass dies – außer der Stasi natürlich – niemand wissen kann. Anders lassen sich absurde kollektive Verhaltensmuster nicht erklären. Dann aber  – Überraschung! – wendet sich ein Land, Archive tun sich auf und Pumper Nickel steht plötzlich nackt vor einer empörten Meute. Und fühlt sich unverstanden wie ein Fan von Guttenberg.

Aber so isses nun einmal die Entwicklung: Aus Bürgerrechtlern werden Suchmaschinen, aus Stasi-Archiven Plag-Wikis und Hubertus Knabe funktioniert neuerdings auch unter dem Namen “VroniPlag”.

Warum schreibt man ab?

Nach VroniPlag zu urteilen, hätte Frau Koch-Mehrin – die hierfür ausreichend klug zu seien scheint – die geklauten Sätze durchaus selbst liefern können. Oder wenigstens hätte sie die fremden Passagen schleifen, umbauen, geändert strukturieren sollen.

Hätte sie also zugelassen, dass fremder Text in die Arbeit migriert – niemand hätte sich aufgeregt. Und vielleichtsicher bestimmt wäre ihr das Geklaute auch selbst eingefallen.

War es also Zeitdruck? War es Stress?

Sicher nicht.

Ich entscheide mich für Arroganz. “Das merkt ja eh keiner, von den vielen Doofen”, wird sie vielleicht gedacht haben, aus Hochmut oder einfach so.

(Den Spruch “Hochmut kommt vor dem Fall” will ich nicht schreiben. Aber er ist derzeit furchtbar aufdringlich.)