Espresso mit Vanilleeis

Von Nokitchenforoldmen
Ich habe mal eine Zeit lang zusammen mit Massimo gewohnt. Massimo ist Italiener und machte gerade seinen Abschluss an der New York Film Academy. Damit kamen Massimo zwei Kompetenzen in unserer WG zu: Erstens die Gestaltung von Viedoabenden mit dem heißen Scheiß an Kurzfilmen aus seinen Klassen. Zweitens, die Zubereitung von Espresso. Genaugenommen ist es natürlich ein Mokka, den man auf dem heimischen Herd mit den kleinen silbernen Bialetti Kannen zubereitet, aber genaugenommen war uns das egal. Für richtigen Espresso benötigt man Druck von mindestens sechs Bar und dafür braucht es dann schon einer gute Maschine oder den Gang ins Café um die Ecke. (Liebe Espressomaschinen-Hersteller, wenn Sie möchten, dass ich charmant über ihr Gerät berichte, mit dem sie so freundlich meine Küche bereichern möchten, dann schreiben Sie mir doch einfach eine Email.) Anderfalls gilt Homebrewing kills your local coffeeshop. Das eine schließt das andere natürlich nicht notwenidg aus. Für das zuhause mit dem kleinen Geldbeutel ist die kantige Kanne gut, auch wenn sie leider nur eine Fantasie von Crema produziert. Aber auch da wußte Massimo zu improvisieren wie er es von der Oma gelnert hat, indem er eine kleine Menge des ersten schaumigen Espresso, der aus dem Ventil der Kanne beim Kochen aufsteigt mit einer kleinen Menge Zucker in einer Tasse sehr schnell und hektisch cremig aufschlug und dann über die Espressi gab. Hach.
Wie auch immer, heute gibt es etwas, was die einen vielleicht großartig, die anderen episch und wieder andere en einz'schen Draum nennen: Espresso mit Vanilleeis. Sehr schlicht, sehr gut. Wenn man allerdings nur zwei Zutaten verwendet, sollten diese wirklich gut sein. Für die Rolle des Espresso haben mir die Jungs und Mädels von der Quijote Kaffee Kooperative (Ja, Kooperative. Ja, förderungswürdig. Ja, alles richtig gemacht!) eine hell geröstete Mischung mit Bohnen aus Brasilien, Guatemala und Äthiopien empfohlen, mit einem herrlich beerig, schokoladigen Aroma: Fyling Pingo. Eine Siebträgermaschine könnte mit dem hohen Druck die Aromen sicherlich noch besser auspressen, aber ich bin sehr begeistert. SEHR! Frisch gemahlen macht der nussige Geruch allein schon Freude. Als Backup empfahlen sie eine dunkle Röstung (Full City+) mit dem Hipster Namen "Black App" (Brasilien, Equador, Guatemala), der als Allrounder bei jeder Gelegenheit begeistern kann. Aber zum Vanilleeis bringt es der fliegende Pinguin auf den Punkt.
Das Vanilleeis im Espresso bringt hingegen einen unglaublichen Kick, weil es so wudnerbar anders ist. Es liefert einerseits natürlich eine feine Süße und die Sahne macht ihr typisches Sahne-Ding. Andererseits ist die heiß/kalt Kombi absolut nicht zu unterschätzen. Hach. Irgendwelche Vorschläge für ein wirklich gutes Vanilleeis, dass man nicht erst selbermachen muss?

Espresso mit Vanilleeis
Zutaten:
Espresso
Vanilleeis
1. Die gewünschte Menge an Bohnen frisch mahlen. 2. Die Bialetti aufschrauben und den unteren Teil bis zum Ventil mit Wasser füllen. (Die Menge hängt hier von der größe der Kanne ab.) Bei mir sind es etwa drei Espressotassen. 3. Dementsprechend drei Kaffeelöffel Espressopulver in den Siebträger geben. Nicht festdrücken, sondern nur locker glattstreichen. 4. Siebträger in die Kanne, wieder verschrauben und mit geöffnetem Deckel bei mittlerer Hitze direkt auf den Herd stellen. Bis das Wasser aufsteigt und als Espresso oben aus dem Ventil hervortritt, dauert es ein paar Minuten. Aber Hektik ist ohnehin nicht angesagt, also entspannen und zurücklehnen und schon mal die Tassen vorwärmen. 5. Wenn es soweit ist und der Espresso blubbernd aus dem Ventil ströhmt, die Kanne vom Herd nehmen und umrühren, da der erste aufsteigende Kaffee stärker ist, sagt Massimo. 6. Espresso in die Tassen gießen und eine Kugel Vanilleeis hineingeben. 7. Hach. 8. Zum saubermachen kein Spülmittel nehmen sondern mit Wasser ausspülen und vollständig trocknen lassen, bevor sie weggeräumt werden kann. Desto regelmäßiger sie genutzt wird, desto besser schmeckt der Espresso übrigens.Rezept drucken