Hatte ich mich in den letzten 7 Wochen doch immer oefter gefragt, wo denn nun, die so allseits verschrieene, Gewalt in Kolumbien war. Ausser der enorm hohen Polizeipraesenz war sie mir in keinerlei weise begegnet. Bis mir dann Señora Yadira, ich frug sie ob das Betreiben ihres kleinen Kiosks nicht gefaehrlich sei, die Geschichte des letzten Überfalls erzählte. Es waren 2 Maenner mit Handfeuerwaffen ausgerüstet, welche sie ihr an den Kopf und in den Bauch drueckten und die Herausgabe der Kasse und alles Geldes, dass sie bei sich trug forderten. Das erstaunliche oder vielleicht auch schockierende an der ganzen Geschichte war, dass sie in keinerlei Weise traumatisch in Erinnerung geblieben zu seien schien und sie mir einfach ganz sachlich, als sei es das normalste der Welt, erzählt wurde. Und als ich nachfrug ob sie denn keine Angst haette, dass dies wieder geschehe, wurde einfach geantwortet: Gott beschützt mich!
Weiterhin erfuhr ich, dass Monica erst vor 2Monanten ihr Handy, ebenfalls mit vorgehaltener Waffe, entwendet wurde. Und der Soldat mit dem ich immer laufen gehe, welcher sich mittlerweile als Korporal einer Special Force Einheit herausgestellt hat, zeigte mir erstmal seine 3 Einschusswunden, die er von FARC Rebellen erhalten hat.
Seit dem ist mir noch einmal bewusst geworden, dass ich mich in Kolumbien befinden und dies halt nach wie vor ein Land der Gewalt und an manchen Orten Kriegsaehnlichen Zuständen ist.
Und morgen hab ich dann meine Musterung. Hoffen wir mal, dass ich nicht 2 Jahre zum Militär muss