Escape Plan

Kino Escape-Plan-©-2013-Constantin,-Concorde-Filmverleih-GmbH(2)

Veröffentlicht am 14. November 2013 | von Marco Rauch

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Escape Plan

Escape Plan Marco Rauch

Wertung

Summary: verschenkte Möglichkeiten, solide Action und Darsteller, vorhersehbare Handlung, enttäuschendes Finale, großteils unterhaltsam

2.5

Action


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Wenn sich zwei der größten Actionikonen der 80er Jahre zum ersten Mal ein großes filmisches Stelldichein liefern, dann muss es ordentlich krachen. Sollte man meinen.

Ray Breslin (Sylvester Stallone) verdient seinen Lebensunterhalt damit aus Gefängnissen auszubrechen, um zu prüfen, wie sicher sie sind. Bei seinem neuen Auftrag soll er ein neuartiges Hochsicherheitsgefängnis testen, es gilt als komplett Ausbruchssicher. Aber schon bei seiner Einlieferung geht einiges schief und Breslin merkt schnell, dass er verraten wurde und nun für immer in dem Gefängnis verschwinden soll. Um dennoch ausbrechen zu können, geht er eine Komplizenschaft mit dem ominösen Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger) ein. Eine Partnerschaft, die dem sadistischen und arroganten Gefängnisdirektor Hobbes (Jim Caviezel) ein Dorn im Auge ist.

Lange hat man darauf gewartet die Actionhelden Stallone und Schwarzenegger gemeinsam in einem Actionabenteuer erleben zu dürfen. Nach Schwarzeneggers kurzen Cameo in The Expendables und seinem etwas größeren Gastauftritt in The Expendables 2 ist Escape Plan nun der erste große gemeinsame Leinwandauftritt der alternden Genre-Ikonen. Die Erwartungen der Fans sind hoch und auch wenn es den beiden gelingt nicht komplett zu enttäuschen, stellt sich dennoch bald traurige Ernüchterung ein. Ihre Glanzzeiten liegen längst hinter ihnen und auch was der Handlundsverlauf zu bieten hat, sorgt nicht gerade für angenehme Überraschungen. Nicht nur, dass der Plot vollkommen vorhersehbar ist, sind auch die Figuren überaus simpel gestaltet. Dabei ist es schwer zu sagen, ob das an dem Genre an sich liegt und sich einfach in seinen Konventionen festgefahren hat, oder ob es sich die Macher doch zu leicht gemacht haben.

Fest steht jedoch, dass das Setting von Escape Plan nicht nur die Möglichkeit zu einem spannenden Actionfilm bieten würde, sondern gleichzeitig auch eine brisante Thematik anspricht und behandeln könnte, geht es doch in Ansätzen sehr stark um die Verletzung der Menschenrechte durch illegale Gefängnisse, wo unliebsame Personen einfach abgeschoben und für immer aus der Öffentlichkeit verschwinden, ohne Möglichkeit auf eine Verhandlung oder einen Rechtsbeistand. Leider nutzt Escape Plan diese Chance nur bedingt. In manchen Szenen, wenn auch nur flüchtig, zeigt sich zwar das Potenzial eine unangenehme Wahrheit aufzugreifen und auf durchaus harte Art und Weise darzustellen, nur um sie dann mit schwachen One-Linern und lächerlich simplen Figuren wieder zu relativieren.

Inhaltlich enttäuscht Escape Plan somit und vergibt seine Möglichkeiten am laufenden Band. Andererseits erwartet oder braucht man so etwas überhaupt bei dem Aufeinandertreffen zweier Giganten wie Stallone und Schwarzenegger überhaupt? Denn wenn es zur Sache geht und die beiden ihren Mann stehen müssen, dann zeigen die alten Haudegen, dass sie es durchaus noch drauf haben und ordentlich zulangen können. Die Actionszenen, die überraschend spärlich eingesetzt werden, funktionieren zwar – glänzen nicht unbedingt mit Originalität – und gefallen gerade durch ihre einfache, geradlinige Inszenierung, ohne unnötiges oder zu übertriebenes Beiwerk.

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Die beiden Hauptdarsteller machen nicht nur in den actionreichen Momenten eine respektable Figur, sondern können auch in den dramatischeren Szenen überzeugen (brillieren wäre dann doch zu viel verlangt). Die Nebenrollen sind allesamt hochkarätig besetzt, doch gerade bei Figuren wie dem Arzt (Sam Neill) oder Breslins Kollegen (Amy Ryan und Curtis “50 Cent” Jackson) stellt man sich zwangsläufig die Frage nach ihrer Bedeutung für die Geschichte. Auch wenn die Leistungen der Schauspieler dabei nicht schlecht sind, sind ihre Figuren einfach zu unwichtig, um notwendig zu sein. Jim Caviezel und Vincent D’Onofrio füllen ihre Rollen ebenfalls gut aus, müssen sich jedoch mit der Tatsache plagen, dass ihre Figuren doch sehr einfach und plump gestrickt sind, ein paar Facetten hätten da nicht geschadet.

Oftmals bekommt das Gefühl, dass der Regisseur Mikael Håfström einfach nicht wusste, welche Art von Film er mit Escape Plan nun machen wollte. Zum einen wollte man die Fans nicht vor den Kopf stoßen, indem man ihnen ein Actiongipfeltreffen vorenthält, zum anderen wirft der Film Fragen auf und integriert eine durchaus wichtige Thematik in seine Geschichte, die jedoch durch die banalen Figuren und vorhersehbare Handlung sabotiert werden. Auch wenn beides funktionieren könnte, gelingt es Escape Plan jedoch nicht diese zwei Aspekte in einer gelungenen Symbiose zu verbinden. Dadurch sind es vorwiegend die Actionsequenzen und das interessante Setting, die hauptsächlich für Unterhaltung sorgen, was dem Film über weite Strecken auch gut gelingt.

Regie: Mikael Håfström, Drehbuch: Mile Chapman, Jason Keller
Darsteller: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel, Amy Ryan, Sam Neill
Laufzeit: 115 Minuten, Kinostart: 15.11.2013 , escapeplanmovie.com

Tags:2.5 von 550 CentActionActionfilmAmy RyanArnold SchwarzeneggerConstantin FilmJim CaviezelMikael HåfströmSylvester StalloneVincent D’Onofrio


Über den Autor

Escape Plan

Marco Rauch Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.



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