Hi Leser’s!
Folgenden Text habe ich bereits bei Patreon veröffentlicht. Da meine Gedanken dazu sich in diesen paar Tagen nicht geändert haben, kopiere ich ihn auch mal hier hinein. Die einzige Ergänzung ist, dass ich gern auf die tolle Aktion meines Kollegen David Malambré von Demolitionsquad hinweisen möchte. Er spendet sämtliche Einnahmen aus seinen Comics im September für Flüchtlingshilfe. Vielleicht habt Ihr ja Bock an der Aktion teilzunehmen und hier einzukaufen.
Im Nachhinein wirkt dieser Comic wie eine Rechtfertigung (oder ein Vorwand, um mal wieder Einhörner zu zeichnen). Und wenn ich ehrlich bin, ist es das vielleicht auch. Die Bilder der letzten Tagen, Wochen, Monate erreichen natürlich auch mich und sie erhöhen die Herausforderung für mich etwas Lustiges zu zeichnen. Und ich stelle mir die Frage: Was ist meine Rolle in der Gesellschaft? Kann ich jetzt lustige Tierbildchen zeichnen? Oder sollte ich es sogar? Oder habe ich auch eine moralische Verantwortung auf bestimmte Dinge aufmerksam zu machen? Oder will ich Letzteres nur, um zu zeigen, dass die Welt da draussen nicht völlig an mir vorbeigeht?
Letztendlich kann ich mich einer Antwort auf meine eigenen Fragen nur annähern.
Ich habe eine bestimmte Einstellung zu Eskapismus, die der im Comic beschriebenen tatsächlich sehr nahe kommt.
Ab und an brauche ich eine “Pause” von der Wirklichkeit, um sie für mich besser verarbeiten zu können. Mal abgesehen von dem Trugschluss, dass viele der Medien aus dem *phantastischem* Bereich, die ich konsumiere keine Aspekte der Realität widerspiegeln würden. Wenn man genauer hinschaut, ist oft genau das Gegenteil der Fall und nicht selten werden uns manche Problematiken sogar besser verständlich, wenn sie uns durch die künstlerische Verarbeitung präsentiert werden.
Ich sehe keinen Widerspruch darin gleichzeitig zwischen Realität und magischem Einhornland hin- und herzupendeln.
Und von den Reisekosten her ist es auch verkraftbar.