Am Tag nach dem Debakel der deutschen Mission beim European Song Contest hat die politische Auswertung begonnen. Ex-Finanzminister Peer Steinbrück hat das unbefriedigende Abschneiden des für Deutschland singenden Roman Lob zum Anlass genommen, Kanzlerin Angela Merkel anzugreifen. Deren Personalmanagement sei "unterdurchschnittlich". Er sehe Kanzlerin Angela Merkel zunehmend unter Druck, auch auf europäischer Ebene. "Es wird erkennbar einsam um die Kanzlerin", sagte einer der kommenden SPD-Kanzlerkandidaten.
Das Erstaunliche sei, dass sich Merkel präsidial weit erhoben habe über die Qualität ihres Kabinetts. Der ESC habe nun aber gezeigt, dass es ihr in Europa nicht gelinge, die Völker für deutsche Interessen einzuspannen. Weil Merkels Krisenmanagement in Europa in den letzten zwei Jahren unzureichend gewesen sei, habe die deutsche Delegation in Baku die Quittung bekommen: Mit Russland, Aserbaidschan, der Türkei und Albanien lagen in der Endabrechnung mehrere Länder vor den deutschen Demokraten, in denen Menschenrechtsverletzungen und undemokratische Verhältnisse Alltag sind. "Europa wendet sich vom deutschen Modell ab", hieß es aus der Opposition. Das sei "unbegreiflich".
Nach Ansicht Steinbrücks trägt Angela Merkel die Verantwortung für das Desaster der Demokratie, das sich bei der Stimmvergabe für diktatorisch dominierte Künstler und die Profiteure früherer DDR-Zwangsarbeit zeige. Es sei sehr bedenklich, dass Merkel wichtige von Deutschen besetzte Führungspositionen preisgegeben habe. Es reiche nicht, dass deutsche Firmen dem blutigen Regime von İlham Əliyev Prachtpaläste errichteten, in denen sich andere dann für schlecht gefälschten Euro-Pop feiern ließen. "Das alles weist darauf hin, dass es ein weit unterdurchschnittliches, teils parteipolitisch bestimmtes Personalmanagement gibt", so Steinbrück. Der Wahrnehmung deutscher Interessen diene dies alles nicht.
Kritik hatte während der Live-Sendung aus Baku auch die ehemalige deutsche Entertainerin Anke Engelke geübt. "Heute Abend konnte niemand für sein eigenes Land abstimmen", sagte sie, "aber es ist gut, wählen zu können und es ist gut, eine Wahl zu haben." Man müsse dann eben auch damit leben, dass die Falschen gewinnen, weil sich ihre Interessen ergänzen. Wie stets hatten sich die 92 ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken gegenseitig ebenso mit Punkten versorgt wie die aus der sowjetischen Konkursmasse hervorgegangenen Kleinstaaten.
Auch aus der CDU kommen inzwischen Forderungen, Deutschland als Ganzes aus dem ESC herauszulösen und ab dem kommenden Jahr mit 16 Vertretern der einzelnen Bundesländer anzutreten. Statt wie bis lang 78 Punkte vergeben zu können, ständen den deutschen Juroren dann 1248 Punkte zur Verfügung. "Ein Pfund, mit dem man wuchern könnte", findet auch der Alt-Internationale Ralf Siegel. In der Eifel, wo Lob-Produzent Thomas D sein Hauptquartier hat, hieß es mehrheitlich, Deutschland dürfe nicht immer nur zahlen, sondern müsse "irgendwann anfangen, auch mal was dafür zu bekommen".
Das Erstaunliche sei, dass sich Merkel präsidial weit erhoben habe über die Qualität ihres Kabinetts. Der ESC habe nun aber gezeigt, dass es ihr in Europa nicht gelinge, die Völker für deutsche Interessen einzuspannen. Weil Merkels Krisenmanagement in Europa in den letzten zwei Jahren unzureichend gewesen sei, habe die deutsche Delegation in Baku die Quittung bekommen: Mit Russland, Aserbaidschan, der Türkei und Albanien lagen in der Endabrechnung mehrere Länder vor den deutschen Demokraten, in denen Menschenrechtsverletzungen und undemokratische Verhältnisse Alltag sind. "Europa wendet sich vom deutschen Modell ab", hieß es aus der Opposition. Das sei "unbegreiflich".
Nach Ansicht Steinbrücks trägt Angela Merkel die Verantwortung für das Desaster der Demokratie, das sich bei der Stimmvergabe für diktatorisch dominierte Künstler und die Profiteure früherer DDR-Zwangsarbeit zeige. Es sei sehr bedenklich, dass Merkel wichtige von Deutschen besetzte Führungspositionen preisgegeben habe. Es reiche nicht, dass deutsche Firmen dem blutigen Regime von İlham Əliyev Prachtpaläste errichteten, in denen sich andere dann für schlecht gefälschten Euro-Pop feiern ließen. "Das alles weist darauf hin, dass es ein weit unterdurchschnittliches, teils parteipolitisch bestimmtes Personalmanagement gibt", so Steinbrück. Der Wahrnehmung deutscher Interessen diene dies alles nicht.
Kritik hatte während der Live-Sendung aus Baku auch die ehemalige deutsche Entertainerin Anke Engelke geübt. "Heute Abend konnte niemand für sein eigenes Land abstimmen", sagte sie, "aber es ist gut, wählen zu können und es ist gut, eine Wahl zu haben." Man müsse dann eben auch damit leben, dass die Falschen gewinnen, weil sich ihre Interessen ergänzen. Wie stets hatten sich die 92 ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken gegenseitig ebenso mit Punkten versorgt wie die aus der sowjetischen Konkursmasse hervorgegangenen Kleinstaaten.
Auch aus der CDU kommen inzwischen Forderungen, Deutschland als Ganzes aus dem ESC herauszulösen und ab dem kommenden Jahr mit 16 Vertretern der einzelnen Bundesländer anzutreten. Statt wie bis lang 78 Punkte vergeben zu können, ständen den deutschen Juroren dann 1248 Punkte zur Verfügung. "Ein Pfund, mit dem man wuchern könnte", findet auch der Alt-Internationale Ralf Siegel. In der Eifel, wo Lob-Produzent Thomas D sein Hauptquartier hat, hieß es mehrheitlich, Deutschland dürfe nicht immer nur zahlen, sondern müsse "irgendwann anfangen, auch mal was dafür zu bekommen".