Es wurde ja auch endlich Zeit dafür!

Von Kevin Buch

Da wären wir wieder, mit so einem netten kleinen Cupcake, der euch wieder einmal zum Zähneputzen zwingt! Aber wie schon so oft besprochen, würde ich am Tag zwanzig Mal ins Bad laufen um die den Mohn aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen, wenn ich vorher einen so leckeren Cupcake verdrücken darf. Die Kombination aus Zitrone und Mohn ist sowieso unschlagbar und dann auch noch dieses Frosting – ach, da muss ich auch was dazu erzählen.

Eigentlich habe ich sie schon oft in Angriff genommen, die französische Meringue-Masse um einen Cupcake damit zu toppen, aber ich kann versichern: Jedes Mal ein sehr flüchtiges Desaster. Entweder habe ich die Masse zu wenig lange geschlagen oder war der Zucker zu heiß/kalt. Keine Ahnung, bis Dato sind mir diese Toppings immer davon geronnen und ich konnte mir einfach nicht erklären warum das so ist. Bei den meisten sieht das immer so toll und professionell aus, wenn diese Meringue-Masse dann auch noch schön mit einer kleinen Küchenfackel ‚angebrannt‘ wird. Herrlich.

Jetzt war aber auch endlich mein Zeitpunkt damit zu glänzen. Und wisst ihr woran das liegt? Ich kann es mir nämlich nur deswegen vorstellen, weil ich mir dafür Zeit genommen habe. Die anderen Versuche in der Vergangenheit waren eher immer etwas in der Hektik und mit Rezepten, die ziemlich kompliziert und aufwendig waren. Pah, das ist jetzt Vergangenheit. Ich hab‘ eins gefunden, was wirklich in 3 Zeilen erklärt war und da ich mir genügend Zeit genommen habe und alles vorzubereiten, hat es auch wie am Schnürchen funktioniert.

Es kann natürlich auch an meiner KitchenAid liegen, man weiß es nicht. Ich muss schon zugeben, dass der Schneebesen im Vergleich zu meiner alten Kenwood, mehr Luft und Volumen in die Masse einarbeiten kann. Daher kühlt sie auch schnell wieder ab, nachdem der heiße Läuterzucker zu dem fast steifen Eiweiß gegeben wird. Also einer dieser beiden Faktoren war es vermutlich, der mir endlich ein kleines Erfolgserlebnis in dieser Sache eingeheimst hat. Das Frosting ist nämlich mit nur eine Handvoll Zutaten so schnell zusammengerührt und sieht auf dem fertigen Kuchen, Cupcake, Torte oder was auch immer, einfach wunderbar aus.

Aber eines kann ich euch auch sagen: Es ist eine klebrige Angelegenheit. Wie wenn man eben Baiser herstellt. Man muss damit rechnen, dass einfach alles und ich meine ALLES zu kleben beginnt. Nachdem die Cupcakes schon fertig waren habe ich immer noch etwas Frosting an den ungewöhnlichsten Stellen in der Küche gefunden. Der Ofen war nämlich während dem zusammenrühren einen Spalt offen, weil er auskühlen musste und selbst dort hat sich ein Spritzer von dem Frosting gefunden. Aber das nehm ich in Kauf. Immerhin wird man mit so einem tollen Ergebnis belohnt, nicht wahr?

Wie schon oben erwähnt, ein wichtiger Faktor hier ist: ZEIT! Zunächst solltet ihr euch alles bereitstellen, wie im Rezept beschrieben und dann wirklich Schritt für Schritt arbeiten. Es ist nicht um sonst so aufgeschrieben. Denn wenn ihr die Eiweiß zu früh aufschlagt, verlieren sie etwas Volumen während der Zucker noch auf Betriebstemperatur kommt. Ihr seht also, ich meine es hier ernst. Und wenn ich jemanden erwische, der sich nicht daran hält, dann komme ich persönlich vorbei, als eine Art ‚Meringue-Polizist‘.

Nun dürft ihr euch in aller Ruhe dem Rezept widmen und sehen ob es denn auch etwas für eure nächste Kaffeetafel ist oder doch lieber ein einfach Guglhupf – davon gibt es übrigens zur Genüge bei Law of Baking. Ich verabschiede mich wieder und wünsche euch eine schöne Wochenteilung. Bis Freitag meine Lieben. Tschau!

ZITRONEN UND MOHN CUPCAKES
MIT MERINGUEFROSTING

Zutaten

Cupcakes:
  • 125 g Mehl
  • 25 g Mohn, gemahlen
  • 1 TL Backpulver
  • 1/4 TL Natron
  • 1 Prise Salz
  • 125 g Zucker
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 125 g Butter, weich
  • 2 Eier
  • 2 EL Milch 
Sirup:
  • Saft von 2 Zitronen (in etwa 60 ml)
  • die gleiche Menge an Zucker (in etwa 60 g)
Frosting:
  • 40 ml Wasser
  • 125 g Zucker
  • 50 g Eiweiß (von etwa 2 Eier)
  • Zitronenabrieb
  • 1 TL Vanilleextrakt (oder bereits beim Zucker-kochen 1 Packung Vanillezucker dazugeben)  
  • Mohn, zum Bestreuen   

Zubereitung

  1. Für die Cupcakes: Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze (170°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und eine Muffinform mit 10 Papierförmchen auslegen.
  2. Zunächst das Mehl, den Mohn, das Backpulver, das Natron, das Salz, den Zucker und den Vanillezucker in eine Schüssel sieben und gut miteinander mischen.
  3. Danach die weiche Butter, die Eier und die Milch dazugeben und alles in etwa 1 min. miteinander verrühren, bis sich eben alles verbunden hat.
  4. Den Teig in die vorbereiteten Förmchen füllen und für 15-20 min. backen. Achtet darauf, dass ihr die Dinger nicht zu lange im Ofen lässt, denn durch den Mohn können sie sehr schnell austrocknen. Auskühlen lassen.
  5. Für den Sirup: Zitronensaft und Zucker aufkochen und etwa um die Hälfte reduzieren lassen.
  6. Die ausgekühlten Cupcakes mit einem Holzspies mehrmals einstechen und mit dem Sirup tränken.
  7. Für das Frosting: (Tipp: Wer eine Küchenmaschine hat, ist hier auf der glücklichen Seite, denn es muss lange gerührt werden - Funktioniert aber mit einem Handrührgerät auch) Das Wasser und den Zucker in einem Topf erhitzen. Mit einem Zuckerthermometer die Temperatur überwachen. Sobald der Zucker eine Temperatur von 114°C erreicht die Eiweiß beginnen steif zu schlagen (auf höchster Stufe). Nachdem dann der Zucker bei 121°C ist, diesen vom Herd nehmen und in einem dünnen Strahl zum steifschlagenden Eiweiß geben und nun solange weiterrühren, bis die Masse wieder kalt ist. Das kann schon bis zu 10 oder 15 min. dauern.
  8. Danach noch das Vanilleextrakt und den Zitronenabrieb hinzufügen und das Frosting auf den Cupcakes verteilen. Entweder mit einem Spritzbeutel oder einfach mit einem Löffel drauf klatschen.
  9. Zum Schluss noch mit etwas Mohn bestreuen.
  10. Wer möchte kann noch mit einer kleinen Küchenfackel das Frosting etwas 'anbrennen'.
>> REZEPT DOWNLOADEN
Euer Kevin von