Als ich seinerzeit auf Alan Poseners Artikel verwies, in dem er feststellte, dass es ganz offensichtlich einen großen Unterschied macht, wer von Fluglärm betroffen sei: Arbeiter, Ausländer und “white trash” im Norden der Stadt oder eben die südlich wohnenden Wohlhabenden – da kam nur wenig Reaktion. Allerdings habe ich auch nicht erwartet, dass die “Qualitätsmedien” diese Ungleichbehandlung von Menschen thematisieren werden.
Nun, zweieinhalb Jahre später, nimmt sich die Berliner Zeitung des Themas dann doch an. Unter der Überschrift “Tegel-Anwohner finden keine Ruhe” schreibt die Zeitung, dass es in Tegel immer lauter werde.
Die Anwohner des Flughafens Tegel müssen immer mehr Fluglärm ertragen – nicht nur am Tage, sondern auch spätabends und nachts.
Eine Studie, die eine Bürgerinitiative auf Grund offizieller Zahlen erstellte, ergab, dass es in Tegel im vergangenen Jahr deutlich mehr Starts und Landungen gab als im Jahr 2011. Der Zuwachs betrug dabei fast 20 Prozent.
Damit verbunden ist natürlich auch eine entsprechend gesteigerte Lärmbelastung für die Anwohner. Denn die Einflugschneisen des innerstädtischen Flughafens liegen über dichtbesiedeltem Wohngebieten. Selbst in der Nacht wurden im Jahr 2011 immerhin 8135 Starts und Landungen verzeichnet.
Und das bringt endlich – wenn auch nicht Politiker (die sogar einen Ausbau Tegels fordern) – die Bürger auf die Strasse.
Am 13. April von 15.30 bis 18 Uhr wird das Terminal A in Tegel Schauplatz einer Demonstration. Unter dem Motto „Empört Euch! Solidarität mit allen Fluglärmopfern“ ruft die Bürgerinitiative Lichtenrade gegen Fluglärm zur Teilnahme auf.
Nic