Hier auf dem Blog und draußen in der realen Welt ist der Winter angekom-men. Außerdem habe ich ausgerechnet in diesen Tagen „Große Kehrwoche“. Das winterliche Wetter hat mich also derzeit fest im Griff. Kein Schnee und Temperaturen über dem Gefrierpunkt sind gut und bedeuten weniger Arbeit. Solange es weiter regnet bleibt mir Zeit ein Wenig über die kalte Jahreszeit und die globale Erwärmung zu sinnieren bzw. über die Berichterstattung, den Skandalgehalt und die Klimawissenschaft an sich.
Was ist bloß los mit dem Klima? Ich weiß man darf das Wetter nicht mit dem Klima gleichsetzen oder gar verwechseln. Dennoch sind manche Meldungen seltsam, wenn man sie nebeneinander legt. Das Internet ist voll mit Vorhersagen zum Wetter. Ein Jahrhundertwinter wird prophezeit, von einem Kalt- und Strengwinter ist gar die Rede. Der Winter wird so kalt wie die Kriegswinter ist bisweilen zu lesen.
Man bekommt fast den Eindruck die globale Erderwärmung sei gestoppt und es steht eine neue Eiszeit bevor. Doch weit gefehlt. In den Medien werden derzeit auch Meldungen von drittwärmsten Jahr seit Aufzeichnung. Hitzerekorde werden auf den menschengemachten Klimawandel, zurückgeführt. Usw. usf. so lange bis man total verwirrt ist.
Immer nur Horrormeldungen, kein Tag vergeht an dem nicht über das Wetter oder das Klima geschrieben wird. Es wird immer noch schlimmer als jemals zu vor. Geht es nur mir so oder stumpfen die Superlative der letzten Jahre allmählich ab? Vor Augen sind mir noch die Jahrhundertsommer, Jahrhundertwinter, Jahrhundertdürre, Jahrhunderhochwasser, Jahrhundertwasauchimmer von denen man immer so viel liest, aber selbst nie wirklich miterlebt hat.
Ich wünsche mir, das man hier einen Gang runter schaltet. Sachlich informieren wäre die Aufgabe, stattdessen wird laut gebrüllt, der Auflage willen.
Wir sollten nicht vergessen das es sich bei der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung um eine Theorie handelt und nicht um eine absolute, gesicherte Erkenntnis. Ich möchte gar nicht in Abrede stellen das die Theorie sehr plausibel ist. Ich halte es auch (auch wenn meine Meinung dazu auch nicht weiter relevant ist) für sehr wahrscheinlich, das es einen Einfluss von 6 Mrd. Menschen mit unserer weltumspannenden Industrie auf das Klima gibt. Alles andere wäre überraschend. Wie groß der Einfluss aber tatsächlich ist und seine Auswirkungen werden erst die nächsten Jahrzehnte zeigen, wenn die konkreten Messergebnisse vorliegen. Zumindest sind in den vergangenen zehn Jahren die Temperaturen entgegen den Vorhersagen nicht gestiegen, was aber auch noch nicht unbedingt was zu bedeuten hat.
In diesem Zusammenhang sind solche Aussagen aber wenig vertrauensbildend in die Wissenschaft:
Neue Journalisten braucht die Welt: Klimaschützer finanzieren mittlerweile millionenschwere Ausbildungsprogramme für Umweltjournalisten. Ziel ist die Förderung des interessengebundenen Journalismus ( „Advocacy Journalism“). Diese Art der Berichterstattung sei „in Europa ziemlich tot“, sagt Markus Lehmkuhl, Medienexperte an der Universität Berlin. Neutrale Journalisten hingegen könnten den Klimaschutz gefährden, warnt der britische Wissenschaftsjournalist Alexander Kirby. Manche seiner Kollegen allerdings lehnen Parteinahme ab. Die Grenze zwischen Wissenschaftsjournalismus und Werbung drohte zu verwischen, fürchtet etwa die „Neue Zürcher Zeitung“. Owen Gaffney, Kommunikationsdirektor an der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften, rät: Anstatt Berichte über den Klimawandel den Medien zu überlassen, sollten Wissenschaftler gleich selber Medien gründen, vorzugsweise im Internet: „Wir sind glaubwürdiger als Journalisten – das müssen wir nutzen.“
Ich jedenfalls hoffe erstmal, dass der Winter erst nach Abschluss der Woche so richtig zuschlägt. Ab nächster Woche macht mir das nichts mehr aus, egal wie kalt und wieviel Schnee liegt. Umso mehr umso besser. Weiße Weihnachten wären schön.