Es war einmal – oder – Wiener Winterimpressionen

Von Lilamalerie

Es war einmal…

Na gut, so lange ist es noch nicht her, eigentlich noch nicht mal zwei Monate, aber dennoch habe ich überlegt, ob ich hier auf meinem Blog noch von unserer Wienreise ins vorweihnachtliche Wien in Wort und Bild berichten soll.

Aber wir haben, neben diversen Weihnachtsmärkten auch jede Menge andere, interessante Orte besucht.

Wir waren schon zweimal im Sommer (hier und hier 2013. Hier und hier 2014) in Wien, aber auch im Winter hat sich uns die Stadt mit vielen schönen Impressionen präsentiert.

Bei dem winterlich kalten Wetter mit blauem Bilderbuchhimmel machten wir viele lange Spaziergänge, und auf die nehme ich euch gerne mit.

An unserem Ankunftstag haben wir dem Naschmarkt einen Besuch abgestattet, weil ich gerne im NENI essen wollte.

Neben dem Marktangebot von allen möglichen Obst-und Gemüsesorten, Gewürzen, Kleidung, gab es natürlich auch Weihnachtsbäume. (Was ja eine Woche vor Weihnachten auch Sinn macht)

Auf beiden Seiten des Naschmarkts gibt es wunderschöne Häuser zu sehen, unter anderem das Jugendstil-Gebäude des Architekten Otto Wagner (unten mit Blumenmuster)

Wir sind nach einem leckeren Humus (für mich) und einer Ingwer-Möhrensuppe im NENI durch die Nebenstraßen geschlendert, abseits vom Wien-Mainstream und haben viele hübsche Lädchen und interessante Gebäude gesehen.

Ist das nicht eine irre Fassadenmalerei?

Und wenn der Mittag nicht schon so fortgeschritten gewesen wäre, hätten wir vielleicht auch noch dem Haus des Meeres einen Besuch abgestattet. Hätte ich vorher gewusst, dass man die Dachterrasse auch über die Außentreppe erreichen könnte, ohne den Eintritt des Museums, sondern nur, indem man 5€ für die Turmstiege bezahlt, dann hätten wir das sicher gemacht.

Zu jeder Jahres – und Tageszeit ist das Museumsquartier einen Besuch wert.

Bei unseren Sommerbesuchen war ich von dem Terrain genauso begeistert, wie im Weihnachtsmodus.

Ich erspare euch jetzt im Februar die Impressionen der diversen Weihnachtsmärkte und der imposanten Weihnachtsdeko in den Straßen, sondern nehme euch direkt mit zu unserem Besuch des Zentralfriedhofs.

Dorthin sind wir ganz klassisch mit der Linie 71 gefahren und hatten via Internet eine Führung gebucht.

Die Führung bot eine gute Mischung aus einem geschichtlichen Rückblick über die Gründung des mittlerweile größtem Friedhofs Österreichs, dem Anschauen von Gräbern prominenter Toter,…

…der Besichtigung der wunderschön ausgestatteten Jugendstilkirche und kleinen Anekdötchen rund um den Wiener Totenkult.

Nach über zwei Stunden mit der sehr kurzweiligen Führerin hatten wir wahrscheinlich nur einen Bruchteil des riesigen Friedhofs gesehen.

Aber obwohl es recht frisch war gingen wir noch zum alten jüdischen Teil, der eher Wald, als Friedhof ist und so nahm es nicht Wunder, dass wir dort tatsächlich Rehen begegneten.

An einem anderen Tag wurden wir schon am Morgen von einem strahlend blauen Himmel begrüßt und beschlossen deshalb einen Spaziergang durch Alsergrund und die Josefstadt zu machen, denn wir hatten für 15 h Karten für ein Theaterstück im Theater in der Josefstadt. (Dazu später mehr)

Vorbei an der Votivkirche…

… gelangten wir zur Berggasse 19, wo Sigmund Freud lebte und praktizierte. (Leider konnte ich Herr L. nicht zu einer Besichtigung überreden). So gab es für mich nicht „Mehr Freud“ (wie das Graffiti am Nebenhaus besagt), als die Haustür zu sehen.

Die Barockkirche an der Servitengasse vor dem blauen Bilderbuchhimmel haben wir auch kurz besichtigt, um uns dann weiter zum Palais Liechtenstein treiben zu lassen und dort durch den kleinen Park zu spazieren.

Die Strudelhofstiege ist ein Bauwerk der Secession, des Wiener Jugendstils, von 1910 und Schauplatz eines gleichnamigen Romans. Auf jeden Fall ist es sehr schön dort den Höhenunterschied zu überwinden.

Weiter ging es, bis wir zum Gelände vom ursprünglichen Allgemeinem Krankenhaus (von 1784) gelangten.

Heute finden sich auf dem Gelände Einrichtungen der Wiener Universität und neben dem sogenannten Narrenturm, der ehemaligen psychatrischen Klinik, auch das DENK-MAL Marpe Lanefesch.

In dem ehemaligen Ambulatorium befindet sich heute ein Lokal. Dort stärkten wir uns mit einem kleinen Snack und wärmten uns auch ein wenig auf.

Dann zog es uns langsam zum Theater in der Josefstadt

Ich hatte uns relativ kurzfristig via Internet Karten für das Stück 39 Stufen besorgt.

Wir bewunderten das Ambiente des Theaters, nachdem ich mir an der Garderobe den dicken Pulli und die dicken Stiefel gegen Blazer und Pumps, die ich tapfer den ganzen Morgen mitgeschleppt hatte, getauscht hatte.

Und daaannnn…stellten wir um 14.35h, als wir den Theaterraum betreten wollten fest, dass UNSER Stück in den Kammerspielen der Josefstadt, kilometerweit entfernt in der Rotenbaumstraße aufgeführt wird.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!! 😉

Ich mach es mal kurz: Wir stürmten die Garderobe, erwischten draußen ein Taxi mit einem sehr entspannten Fahrer, und saßen um 14.58 h im Zuschauerraum der Kammerspiele, sogar im Blazer, nur den Schuhwechsel habe ich mir gespart.

So was ist mir noch nie passiert, ich habe einfach beim Buchen nicht darauf geachtet und auch den, selbst ausgedruckten, Voucher nicht mehr richtig angeschaut.

Egal, es hat ja gepasst und das Stück war äußerst amüsant und toll gespielt.

An unserem letzten Tag haben wir dann allerdings noch mal das volle Wien-Touri-Programm abgespult. 😉

Ich muss zu meiner Ehrenrettung sagen, dass wir ja schon zweimal in Wien waren, und diesmal wollte ich dann doch einmal Sissie in den Kaiserappartments „besuchen“.

Und nach der Besichtigung der Hofburg, gab es dann noch einen weiteren Klassiker: Die Sachertorte in der Konditorei Demel

Was es damit auf sich hat und welches denn wohl die einzig wahre Sachertorte ist, könnt ihr hier nachlesen.

Im Demel kann man in einer Schaubäckerei hinter Glas zuschauen, wie z.B. die Sachertorten zubereitet werden.

Wir hatten Glück noch einen kleinen Tisch zu ergattern und ich habe natürlich ein Stück des Klassikers gegessen.

Nun, also, dank der fetthaltigen Schokoglasur und der Sahne war es nicht all zu trocken… 😉

Ein letzter Spaziergang führte uns zum Spittelberg, wo allerdings in der frühen Nachmittagszeit (14h) eher nix los war, ja wir hatten sogar ein Problem ein Lokal zu finden, dass am Mittag auf hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es Montag war.

So genossen wir den Charme des Viertels, mit seinen sanierten Häuschen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und konnten die Fassaden und Gässchen ganz in Ruhe bewundern.

So habe ich euch am Karnevals-Sonntag an meiner vorweihnachtlichen Wienreise teilhaben lassen, und hoffe es hat euch trotz oder vielleicht auch wegen der Bilderflut Spaß gemacht.

So oft wir jetzt schon in Wien waren, haben wir immer noch Neues entdeckt und darum schicke ich meinen Reisebericht auch zu Katrins #Sonntagsglück und zu Ionnas Nicelittlethingsaround.

Habt es nett, mit Helau und Alaaf, oder so wie ich ganz unkarnevalistisch.

Seid mir lieb gegrüßt,