Es war einmal

Es war einmal
Es war einmal

Vor vielen Jahren, da saß ein Milliardär nicht am Pool einer saudiarabischen Villa sondern irgendwo im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan vor dem Fernseher und beobachtete, wie die brennenden Twin Towers rauchend in sich zusammen fielen. Dies geschah im Lande seines ehemaligen Verbündeten im Kampf gegen die sowjetischen Besatzers Afghanistans.

Vor wenigen Tagen, da saß ein Farbiger nicht in einem Blueslokal und trank Miller light sondern im Weißen Haus vor dem Fernseher und beobachtete, wie ein Militärkommando auf seinen Befehl hin den unbewaffneten saudiarabischer Milliardär exekutierte. Dies geschah in einem befreundeten Land, in das zwar Unsummen an Militärhilfe flossen, das aber nicht von der Aktion informiert wurde.

Schon 2009 beschloss das norwegische Nobel-Kommitee dem Farbigen für seine außergewöhnlichen Bemühungen zur Stärkung der internationalen Diplomatie und zur Zusammenarbeit zwischen den Völkern den Friedensnobelpreis zu verleihen. 
Als US-Präsident hat Obama ein neues Klima in der internationalen Politik geschaffen. Multilaterale Diplomatie ist wieder ins Zentrum gerückt, ein Schwerpunkt ist dabei die Rolle, die die Vereinten Nationen und andere internationale Institutionen übernehmen können. Dialog und Verhandlungen werden als vorrangiges Mittel angesehen, um selbst die kompliziertesten internationalen Konflikte zu lösen.

Es kommt nur sehr selten vor, dass eine einzelne Person es in dem Maße wie Obama schafft, die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich zu ziehen und den Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben. Sein Verständnis von Diplomatie gründet sich auf der Überzeugung, dass diejenigen, die in der Welt den Ton angeben, dies auf der Grundlage von Werten und Maßstäben tun, die der Großteil der Erdbevölkerung teilt.

Seit 108 Jahren bemüht sich das norwegische Nobel-Komitee darum, eben diese Art der internationalen Politik und diese Maßstäbe zu fördern, für die Obama nun als weltweit größter Fürsprecher steht. Das Komitee macht sich Obamas Aufruf zu eigen, dass ’nun die Zeit für uns alle gekommen ist, unseren Teil der Verantwortung zu übernehmen, um eine globale Antwort auf globale Herausforderungen zu finden’."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,654188,00.html


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