Es war ein Tintenkleckser in Leipzig …

Es war ein Tintenkleckser in Leipzig …

Auch der Bundestag war auf die Leipziger Buchmesse umgezogen

Nun? Wie war Leipzig?In drei kurzen Worten: Groß, bunt schillernd.
Die Leipziger Messehallen sind wirklich eine interessante Konstruktion. Hier ist alles Lichtdurchflutet, vor allen die imposante, bogenförmige Glashalle, in der auch das Blaue Sofa untergebracht war, oder die in der Luft schwebenden Röhren, die die einzelnen Hallen miteinander verbanden, wußten sowohl zu beeindrucken, als auch, an diesem sonnigen Tag, zu gefallen. In den großen Trubel der Hallen hatten sich viele verschiedene Aussteller, aus vielen verschiedenen, auch buchfremden Genres (die Universität Leipzig hatte z.B. ein paar sehr interessante Professoren als Redner eingeladen) hinein gequetscht. Besonders die Fernsehagenturen, vor allen ARD und MDR hatten eine große Ausstellungsfläche gemietet. So mag es auch nicht verwunderlich sein, daß die Kameras, gerade in den frühen Morgenstunden, allgegenwärtig waren. Und ein buntes Völkchen von Besuchern filmen konnten, aus denen vor allen die Cosplayer, die sich all zumeist in der Manga- und Animesektion aufhielten, herausstachen. Überhaupt schien vieles auf der Messe um sehen und gesehen werden zu gehen. Bemerkenswert wie viele Kameras plötzlich anzutreffen sind, wenn Heiner Lauterbach an einem Stand Autogramme gibt. Und er war nicht der einzige Promi, der am Donnerstag unterwegs war. So konnte ich auch ein paar Blicke auf Margot Käßmann und Dieter Moor werfen. Auch wenn mich die Promis nur am rande interessierten. Es ist übrigens sehr interessant zu beobachten wie banal eine Sendung wie z.B. „ttt“ oder das „Blaue Sofa“ doch wirkt, wenn man plötzlich live bei ihren Interviews dabei ist. Auch ist es interessant zu sehen, wie die „angesagten Autoren“ von einem Medienstand zum nächsten durchgereicht werden. Genauso wie die Beobachtung, daß viele Zuschußverlage auf der Buchmesse um neue Autoren werben. Und last but not least fand ich es erstaunlich, wie sich einige der dort lesenden Autoren präsentieren. Es waren beileibe nicht alle Autoren so, aber bei einigen hätte ich mir durchaus ein wenig mehr Bescheidenheit gewünscht.
Liebe gemeinte Autoren,ihr habt also ein Buch geschrieben? Das ist toll, ich gratuliere (und das meine ich auch noch völlig ohne Hohn, weil ich weiß wie viel Arbeit in einem solchen Buch steckt), ihr dürft zu Recht darauf stolz sein. Aber: Es ist trotzdem NUR ein Buch! Jeden Tag kommen 1400 Neuerscheinungen auf den deutschen Buchmarkt. Also bitte ich auch um ein bisschen Bescheidenheit, ihr werdet nicht zum Nabel der Welt, nur weil ihr als Autor tätig wart, es tut mir wirklich leid. Außerdem sollte man Bücher aus den richtigen Gründen schreiben. Um schöne Geschichten zu erzählen, den Leser auf Reisen zu schicken oder ihn zum Nachdenken bringen. Eben um schöne (gute und/oder lesenswerte) Bücher zu schreiben und nicht um sich selbst groß darstellen zu können und sich als etwas Bewundernswertes zu inszenieren. Es tut mir wirklich leid, aber das mußte nun einfach mal dafür raus.
Ich danke für euer Verständnis.
Mein Verlagsgespräch verlief übrigens sehr positiv und ich möchte mich hiermit nochmals ausdrücklich sowohl für die Einladung als auch für die charmante Beratung bedanken.Ebenso bedanke ich mich beim Herrn Abraham Qualifa (Name von der Redaktion geändert), den Betreiber des Abqualifizieren Blogs, dafür, daß er mir am späten Nachmittag gesellschaft geleistet hat. Es war schön dich kennenzulernen Abe.
Ich hoffe, ich konnte euch nun ein paar eindrücke von der Leipziger Buchmesse vermitteln, es war ein schöner und sehr interessanter Tag, der viele unterschiedliche Facetten hatte und auf jedenfall ein Erlebnis,
Euer Kleckser

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