Es kommt vor allem auf Dich an!

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine wundervolle Geschichte aus der Bibel erzählen, die ganz viel mit unserem Leben zu tun hat. Ich erzähle sie in Worten unserer heutigen Zeit:

"Es kommt vor allem auf Dich an!"
Auf einer seiner Reisen kam Jesus auch nach Jerusalem.
In der Nähe von Jerusalem lag ein großer Teich und in der Nähe des Teiches standen 5 große Hallen, in denen viele kranke, lahme, blinde und halb verhungerte Menschen lagen.

 
Unter diesen Kranken befand sich auch ein Mann, der seit 38 Jahren gelähmt war.
Als Jesus diesen Mann dort liegen sah und nachdem er von ihm gehört hatte, dass er schon so lange dort gelegen hatte, sprach Jesus zu ihm:
„Willst Du gesund werden?“

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Und der gelähmte Mann antwortete: „Ich habe keinen Menschen! Denn es ging die Sage, dass regelmäßig ein Engel das Wasser des Teiches bewegen würde und dass der erste Mensch, der dann in den Teich steigen würde, geheilt würde.
Und deshalb antwortete der gelähmte Mann: „Ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn sich das Wasser bewegt. Wenn ich mich aber unter größten Mühen selbst hingeschleppt habe, so ist jedes Mal ein Anderer schneller als ich und steigt vor mir in den Teich.“Da sprach Jesus zu ihm: „Stehe auf, nimm Dein Bett und gehe heim!“
Und der Mensch wurde gesund und nahm sein Bett und ging heim.“

Quelle: Astrid Müller

Ihr Lieben,
auch wir sind oft in unserem Leben gelähmt, auch wir wissen oft nicht weiter, auch wir erleben schwere Krankheiten und niederdrückende Zeiten des Leides und der Not.

Und dann geht es uns wie dem Mann in unserer heutigen Geschichte. Wir fühlen uns verlassen. Auch wir haben dann manchmal das Gefühl: Wir haben keinen Menschen.
Auch wir warten dann manchmal auf ein Zeichen des Himmels, einen Engel, ein Eingreifen Gottes und oft warten wir umsonst.

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Auf dem Bild, das Ihr hier seht, haben in einem Jugendfilm Kinder einen Jungen an den Händen gefesselt. In dem Jugendfilm geht die Geschichte gut aus, weil ein Jugendleiter aufgepasst hat und verhindert hat, dass aus einem Kinderspiel böser Ernst wird.

Werner im Alter von 14 Jahren


Wie diejenigen, die mein Buch DAS ESELSKIND gelesen haben, wissen, wurde ich als Jugendlicher über Jahre in einer Schulklasse, gedemütigt, geschlagen, gequält und gefoltert.
 
Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen, dass mich einige aus dieser Klasse an einem Sommertag in ein kleines Wäldchen verschleppten, mich nackt auszogen und mich dort wie den Jungen auf dem Foto, in diesem Fall mit den Händen an den Ast eines Baumes, fesselten.
Nachdem sie mir dann noch die Augen verbunden hatten, war ich fast zwei Stunden das Opfer ihrer bösartigen Quälereien, Demütigungen und Schläge.
Aber davon möchte ich hier nicht berichten. Berichten möchte ich davon, dass auch ich damals innerlich laut um Hilfe schrie, auch ich hoffte auf einen Engel, der mir mit einem flammenden Schwert zur Hilfe eilen würde, oder auf ein direktes Eingreifen Gottes.Beides blieb aus und so konnten sich die Jugendlichen stundenlang an meiner Angst weiden und ihre Lust, zu quälen, ausleben.
Deshalb liebe ich die heutige Geschichte so sehr, denn eines Tages erkannte ich, dass Jesus Recht hatte. Wenn ich gesund werden will, wenn ich nicht mehr gelähmt sein möchte, wenn ich meinen Qualen entkommen möchte, dann lautet die erste Frage wie bei Jesus: „Willst Du gesund werden?
Jeder Schwerkranke wird eine solche Frage natürlich mit einem JA beantworten.
Aber diese Frage gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Wenn wir aus unseren Zwängen ausbrechen wollen, wenn wir nicht mehr durch unsere Lebensumstände gelähmt sein wollen, dann müssen wir uns zu allererst fragen: „Wollen wir gesund werden?“

Wir werden nur dann etwas erreichen, wenn wir es von Herzen wollen.
Das ist die erste Grundvoraussetzung, um innerlich zu gesunden.

Wenn wir ins Not sind, wenn wir uns gelähmt fühlen, dann ist es gut, wenn wir Menschen zur Seite haben, die uns helfen, so wie ich das damals mit meinem Jugendfreund und seiner Familie hatte, aber entscheidend ist, dass wir uns nicht von anderen Menschen abhängig machen.
Entscheidend ist, dass wir selbst die Verantwortung für unser Leben übernehmen (Steh auf!).
Entscheidend ist, dass wir selbst anfangen, unsere Lebensumstände zu verändern (Nimm Dein Bett!). Entscheidend ist, dass wir an dem Ort, an den wir gestellt sind (Gehe heim!), das Beste leisten, das uns möglich ist.

Das finde ich das Tolle an Gott: Er macht uns nicht von seiner Hilfe abhängig.
Er zwingt uns seine Hilfe auch nicht auf.
Gotte macht uns klar: Alles, was Du brauchst, um Dein Leben zu ändern, steckt bereits in Dir!

 
In Dir, Mensch, steckt ein großer Schatz. Werde still und entdecke ihn in Dir!
Ich wünsche Euch allen für das Neue Jahr, dass Ihr dieses Geheimnis entdecken möget, das in dem mittelalterlichen Spruch der Mönche steckt: „Hilf Dir selbst, dannhilft Dir Gott!“
Ich wünsche Euch einen ruhigen Abend, ein erholsames Wochenende und ganz viel Lebensfreude in Euer Herz
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen