Es kommt auch auf Dich an!

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Petra Hillebrand erzählen:
„Der Gärtner und der Rosenstock“
„Es war einmal ein Gärtner. Der konnte sich nicht entscheiden, ob er die Frau, die er liebte, nun heiraten sollte oder nicht. Eigentlich sprach nichts dagegen. Er fühlte sich in ihrer Nähe wohl, konnte mit ihr sowohl ernsthafte Gespräche führen als auch gemeinsam mit ihr herzlich lachen, war für gemeinsame Kinder offen und wollte mit ihr zusammen alt werden.
Aber natürlich beinhaltete ein lebenslanges Ja auch gewisse Risiken.
Jeder von beiden stammte aus einem anderen Elternhaus und würde manches mit in die Ehe einbringen, das zu einem Streit führen konnte. Auch änderten sich viele Menschen im Laufe der Zeit. Was wäre, wenn sie sich auseinanderlebten? Würde ihre Liebe diesen Belastungsproben standhalten können? Grübelnd stand der junge Gärtner an einem Rosenbeet und fand keine befriedigende Antwort. 

Quelle: Helmut Mühlbacher

Da näherte sich ein alter Mann, der für seine Frau einen Rosenstock kaufen wollte. Der Gärtner wusste, dass dieser Mann seit vielen Jahren glücklich verheiratet war. Also bat er ihn um einen Rat. Doch der alte Mann war so sehr mit dem Aussuchen des Rosenstocks beschäftigt, dass es so wirkte, als habe er die Frage überhört.  Er betrachtete jede Pflanze, roch an den Rosenblüten, begutachtete die Stacheln, zählte sogar die vorhandenen Knospen und blieb schließlich vor einem Rosenstock mit unzähligen dunkelroten Blüten stehen.

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Der Gärtner beglückwünschte den alten Mann: "Sie haben eine gute Wahl getroffen. Dieser Rosenstock ist wirklich etwas ganz Besonderes". Der alte Mann blieb jedoch unsicher und entgegnete: "Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ihn wirklich nehmen soll. Oberflächlich betrachtet, ist diese Pflanze wirklich makellos. Aber wer weiß, was sie für Wurzeln hat.
"Schauen Sie die kräftigen Blüten und die dicken Blätter an" entgegnete der Gärtner.
"Der Rosenstock muss einen gesunden Wurzelstock haben, sonst wäre er nicht so wundervoll gewachsen." 

Quelle: Helmut Mühlbacher

"Ja, das mag stimmen", meinte der alte Mann. "Aber wer garantiert mir, dass der Rosenstock im nächsten Jahr auch so wunderbar wächst und blüht?" "Im Moment deutet alles darauf hin", erwiderte der Gärtner. "Aber das weitere Wohlergehen des Rosenstocks hängt natürlich auch von Ihnen ab."
Da lächelte der alte Mann vielsagend und sagte: "Ebenso verhält es sich auch mit dem Partner, den man heiraten möchte." Er bezahlte den Rosenstock und ließ einen nachdenklichen Gärtner zurück, der nun eine gute Antwort bekommen hatte und nun leichten Herzens seine wichtige Entscheidung fällen konnte.“
Ihr Lieben,
Menschen, die einen Freund für sich gewinnen, und Menschen, die den Bund der Ehe mit einem anderen Menschen eingehen, haben oft die Eigenschaft, sich gleich zu Beginn der Bekanntschaft, der Freundschaft oder Ehe zu fragen, ob die Freundschaft oder die Ehe tragfähig sein wird, ob man sich auf den Freund oder den Partner immer wird verlassen können.
Sich diese Frage zu stellen, ist so ziemlich das Unsinnigste, was man tun kann, denn diese Frage kann niemand beantworten. Wir bekommen niemals die Garantie, dass die Freundschaft oder die Ehe immer halten wird.
Es gibt aber drei Dinge, die wir tun können, wenn wir wollen,dass die Freundschaft oder die Ehe möglichst lang hält:
Erstens
Jede Freundschaft, jede Ehe ist zu Anfang wie eine Pflanze, die gerade erst aufgekeimt ist. Es ist etwas Wundervolles, eine junge Pflanze wachsen zu sehen, aber dabei würden wir nicht vergessen, dass eine solche junge Pflanze noch nicht sehr belastbar ist, dass sie viel Unterstützung, viel Liebe, viel Wasser und viel Pflege braucht.

So ist es auch mit der Freundschaft und der Ehe.
Sie brauchen sehr viel Liebe, sehr viel Verständnis, sehr viel Respekt und Achtung, damit sie wachsen und erstarken können, damit sie starke Wurzeln ausbilden können und so auch in schweren Zeiten tragfähig sind.

Zweitens
Eine Freundschaft, eine Ehe – das sollte etwas Besonderes sein!
Wenn wir aber jeden Tag in gleicher Weise dahinschleichen lassen, dass ist die Freundschaft, die Ehe nichts Besonderes, sondern lediglich etwas Alltägliches. Ich bin der festen Überzeugung, dass sehr viele Freundschaften, sehr viele Ehen den Tod der Langeweile gestorben sind.

Wenn wir also die Freundschaft, die Ehe erhalten wollen, sollten wir weniger darüber nachdenken, ob die Freundschaft oder Ehe auch noch in 5 Jahren bestehen wird, sondern im HEUTE und HIER dafür sorgen, dass die Freundschaft und die Ehe niemals langweilig werden.
Dazu aber bedarf es unseres Handelns.

Drittens
Viele Ehen, viele Freundschaften scheitern daran, dass das Handeln häufig von dem Partner, von dem Freund erwartet wird. Bezogen auf die Ehe und die Freundschaft, möchte ich ein Wort des ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, John F. Kennedy, etwas abwandeln und es so formulieren:

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„Wenn Du Deine Freundschaft, Deine Ehe erhalten möchtest, dann frage nicht, was Dein Freund, Dein Partner für Dich tun kann, sondern frage Dich viel mehr, was Du für Deinen Freund und Deinen Partner tun kannst!“
Ihr Lieben,
 
ich wünsche Euch einen Abend der Zweisamkeit, einen Abend der Heiterkeit, einen Abend der Nachdenklichkeit und einen Abend der Ruhe und Entspannung und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner