Es kitscht sehr

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Gestern war es soweit. Ich habe meinen Tannenbaum geschmückt. Dieses Jahr sollte es ein künstlicher Tannenbaum sein. Die Jahre zuvor habe ich meinen Tannenbaum bei Praktiker um die Ecke geholt. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es meinem Sohn Spaß machte, ihn mitschleppen zu müssen. Dann wurde er zum Tannenbaumbeauftragten ernannt und musste immer dafür sorgen, dass er immer genug Wasser hat. Aber das Aufstellen mit Baumstammzurechtsägen und wieder abbauen war äußerst mühselig. Aber jetzt ist Praktiker nicht mehr und deshalb war einer neuer Denkanstoß nötig. Ein typisches Beispiele dafür, dass der Fisch zuerst vom Kopf stinkt. Aber im Grunde ist es doch für Gräten und Schuppen egal, wie es dazu kam.

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Den Aufbau eines künstlichen Tannenbaums habe ich mir einfacher vorgestellt. Wie gesagt, vorgestellt. Als er dann zusammengebaut war, fing ich fast an zu weinen und das weniger vor Freude, weil die Zweige mit den Nadeln so platzsparend zusammen gedrückt waren, dass jeweils nur ein kleiner Büschel an den Spitzen der Zweige war und der Rest war komplett nackig. Man sollte sie dann noch auseinander ziehen und in Form drücken. Und ich konnte aufatmen, er ist sogar noch schöner als ein echter, zumindest für meinen Bedarf, mein Bedarf ist schmaler, sodass man noch das Fenster daneben aufmachen kann. Die Designer haben sich wohl zu sehr am Original orientiert, denn nach dem Aufbau war auch alles voll gekrümelt. Was auch cool wäre für die Zukunft, vielleicht liest es einer den es was angeht, ein eingebauter Duftzerstäuber, an dem man vorüber geht und der frischen Duft versprüht, nur halt hier mit Tannenduft, denn modriger Kunststoff ist innovativ, aber nicht mein Ding.

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Leider, wie so oft, habe ich die Größe falsch eingeschätzt, ich hatte immer einen Meter große Tannenbäume, bei denen ich geschummelt habe, indem ich sie auf einen Hocker gestellt habe und jetzt plötzlich einen Tannenbaum von 1,8 m. Ich musste feststellen, dass sich das größer anhört, als es ist. Es hätte noch größer werden können, meiner Meinung nach. Ich weiß nicht mehr genau wie es war, packte mich das Weihnachtsfieber und deshalb bildete ich mir ein einen großen Weihnachtsbaum zu brauchen. Oder packte mich der Weihnachtsdekowahn, weil ich einen großen Tannenbaum gekauft hatte. Überall äußerst süßer Christbaumschmuck und in meinem Wahn mit meiner Fehleinschätzung hatte ich die Vorstellung, dass ich jetzt auf jeden Fall mehr Christbaumschmuck brauche. Zusätzlich redete ich mir ein, dass bereits letztes Jahr mein Schmuck knapp war.

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Ich habe kleine verschneite Häuschen gekauft und kleine Geschenke, aber auch einfache Kugeln in verschiedenen Ausführungen. Ende November hatte ich noch die Vision von Blau Silber. Fatalerweise war ich dann in einem riesigen dm mit viel Deko. Und die sind so gemein da. Kleine süße, rote Fliegenpilze, total tolle Kugeln mit Ho-Ho-Ho Glitzeraufschrift. Neuer Plan, Rot und Silber. Blöd wenn man noch vor drei Wochen gekaufte Weihnachtskugeln in den Keller zu den anderen tut und den Schleier des Vergessens darüber legt. Und jetzt zu meinem absoluten Favoriten: Glitzer, wirklich Glitzereiszapfen. Wenn ich nächstes Jahr noch viel mehr von denen erwische, schmücke ich meinen ganzen Baum damit. Kind wurde schon vorgewarnt. Noch viel toller sind total kitschige Kugeln mit Namen drin. Musste ich auch haben. Gott sei Dank habe ich keine Fußballmannschaft an Kindern. Man waren diese Dinger teuer, dabei gab es noch nicht mal „Elwira“. Und jetzt wirklich das aller beste: Ich habe eine Schneemannbaumspitze. Da bin ich so stolz drauf. Beim Schmücken selbst viel auf, dass ich sehr viel alten Schmuck noch hatte. Und es musste ein Kompromiss gefunden werden. Der neue Schmuck, ein paar alten Kugeln und nicht zu vergessen selbstgebastelte Girlanden. Jetzt kann Weihnachten kommen.


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