Mit dem letzten Beitrag werfen wir unter anderem einen Blick auf die von der Depression betroffenen Gruppen. Grundsätzlich gilt: Es kann buchstäblich jeden treffen. Statistiken sind wie immer sowohl hilfreich als auch verzerrend, wichtig und punktuell, außerdem gern verwirrend. Dennoch: Die meisten Menschen erleiden mindestens einmal in ihrem Leben eine Depression, mehr oder weniger ausgeprägt und ebenfalls von unterschiedlicher Länge, oft unbehandelt, sogar unerkannt - sie wird dann erst bei solch einer Befragung deutlich. Und gesichert ist wohl auch, dass eine Depression vom Kindes- bis zum Seniorenalter einschleichen kann. Dabei sind allerdings Ältere wohl eher betroffen als Jüngere, überhaupt beginnt die Krankheit meist erst ab etwa Mitte zwanzig - Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel.
Doch schon die bisherige Vermutung, dass Frauen öfter erkranken als Männer, hat sich inzwischen nicht mehr als haltbar erwiesen. Die Depression wird nur bei Frauen eher erkannt und wirkt sich auch anders aus als bei Männern. Zum ersten Punkt ist zu sagen, dass Frauen erstens mehr auf sich achten, daher zweitens öfter zum Arzt gehen. Es steigt also die Wahrscheinlichkeit, dass bereits der Hausarzt Symptome wahrnehmen kann. Der zweite Punkt ist noch schwieriger: Frauen leiden eher an den klassischen, typischen Symptomen - dazu später mehr -, Männer zeigen andere, oft suchtähnliche Wirkungen. Unter anderem werden sie schneller wütend, aggressiv, gewalttätig, greifen zu Alkohol oder Tabletten beziehungsweise Drogen, auch zu Zigaretten und anderen Formen der Beruhigung. Darunter kann übermäßiger Sex ebenso fallen wie beispielsweise Arbeitswut. Aus solchen Anzeichen eine Depression abzuleiten, gestaltet sich offenkundig deutlich schwieriger.