Es ist unsere Aufgabe, eine Botschaft zu sein!

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Leonardo da Vinci erzählen:

„Eine Botschaft sein“
„Konntest Du mir diese Demütigung nicht ersparen?“, sagte das Papier erzürnt zur Tinte. Du hast mich beschmutzt mit Deiner höllischen Schwärze und Deinem Gekritzel und so hast Du mich für immer ruiniert.“
„Warte ab!“ entgegnete ihr die Tinte, „ich habe Dich nicht beschmutzt, sondern ich habe Dich mit Sinnbildern versehen. Jetzt bist Du kein einfaches Blatt Papier mehr, sondern jetzt bist Du eine Botschaft!“


Ihr Lieben,

das ist eine kleine feine Geschichte mit einem tiefsinnigen Inhalt.
Wenn wir an Leonardo da Vinci denken, dann denken wir vor allem an das weltberühmte Gemälde der Mona Lisa. 
Aber Leonardo da Vinci war nicht nur Maler, der viele nützliche Alltagsgegenstände erfunden und er war auch ein Schriftsteller, der viele kluge Gedanken zu Papier gebracht hat.
Jeder von uns ist zu Beginn seines Lebens im sprichwörtlichen Sinne ein „unbeschriebenes Blatt Papier“. Papier gibt es in ganz vielen Formen, z.B. als Serviette, als Einwickelpapier, als Briefpapier.
Es gibt ganz einfaches Papier und es gibt feinstes Büttenpapier.
Aber richtig wertvoll wird Papier erst, wenn es beschrieben oder bedruckt wird.
Wer möchte schon als Brief ein leeres Stück Papier bekommen, damit kann niemand etwas anfangen. Ein Brief, der uns etwas bedeutet, ist auf Papier geschrieben und besteht aus vielen Zeilen mit Worten der Liebe, wohltuenden Ermutigungen und Worten, die Hoffnung uns Zuversicht in uns wecken.

Eine Zeitung, die nur aus leeren Blättern Papier besteht, würde niemanden interessieren. Eine Zeitung wird erst dann zur Zeitung, wenn das Papier mit Nachrichten und Meldungen bedruckt wird.

So ist das auch mit unserem Leben.
Nichts wäre trauriger, als wenn man über einen Menschen am Ende seines Lebens sagen müsste: „Er war ein unbeschriebenes Blatt!“

Das Leben selbst hinterlässt auf dem Papier unseres Lebens Nachrichten.
Wenn wir schwere Zeiten durchleben, wenn wir in Not geraten, wenn wir erkranken oder einen lieben Menschen verlieren, dann schreibt das Leben auf das Papier unseres Lebens.

Und so ist jeder Mensch zugleich ein Lebensbuch, das aus einzelnen Blättern besteht und uns von dem berichtet, was dieser Mensch erlebt hat.

Und unsere Lebensbuch ist zugleich auch ein Buch, in dem andere Menschen lesen.
In diesem Lesensbuch können unsere Kinder und Enkelkinder zum Beispiel nachlesen, wie wir mit Krankheiten, mit Schwierigkeiten, mit Nöten und dem Verlust eines geliebten Menschen umgegangen sind und können dann gegebenenfalls daraus lernen.

Aber die wertvollsten Seiten in unserem Lebensbuch sind die Seiten, auf denen steht,
worin wir den Sinn des Lebens sehen, auf denen steht, was für uns das Wichtigste im Lebens ist, auf denen steht, wie wir mit anderen Menschen umgehen wollen, auf denen steht, wie wir diese Welt verändern wollen.

Denn unser Leben ist nicht dazu da, nur ein Buch mit unbeschriebenen und unbedruckten Seiten zu sein, sondern unser Leben ist dazu da, eine Botschaft zu verkünden, eine Botschaft weiterzugeben, eine Botschaft, um anderen Menschen Hoffnung und Zuversicht zu schenken, um anderen Menschen Ermutigung zukommen zu lassen. Unser Leben ist dazu da, eine Botschaft zu sein!
Ich wünsche Euch einen ruhigen gelassenen Abend und grüße Euch herzlich aus
Bremen

Euer heiterer und fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen