ich studiere und wohne seit 2 jahren in einer stadt, die 1458 km von meiner heimatstadt entfernt ist. das sind 1458 km die mich von meinen eltern, freunden und meinem alten leben trennen. diese tatsache lässt sich nicht immer so ganz auf die leichte schulter nehmen. ich kann mich am freitagabend nicht einfach mal kurz ins auto setzen, losfahren und pünktlich zum abendessen zuhause erscheinen. das geht leider nicht.
wenn ich mit fremden leuten ins gespräch komme, ist die erste frage immer: “woher kommst du?” nachdem ich die dann beantwortet habe, folgt die nächste: “ooh.. hast du denn nie heimweh?” natürlich habe ich das. sehr oft sogar.
es ist aber nicht diese art von heimweh, die man in der grundschule hat, wenn man von seinen eltern zu oma aufs land geschickt wird und ohne sie für ein paar tage dort bleiben muss. nein, diese sorte heimweh ist es ganz bestimmt nicht.
mein persönliches heimweh ist vielmehr mit nostalgie verbunden. ich sehne mich nach der zeit mit meinen freunden, nach den durchgelachten nächten, nach den durchgeschlafenen tagen und nach den blutiggetanzten füssen, nach den gemeinsamen erlebnissen. ich sehne mich nach meiner stadt, nach den orten, die ich mag und den erinnerungen, die daran kleben.
dank all den sozialen medien und möglichkeiten, kann ich jederzeit einen einblick in das leben meiner freunde in meiner heimatstadt gewinnen. das klingt zwar toll, aber eben, ich erhasche nur einen bruchteil von dem, was wirklich passiert. ich kriege auch viele fotos per whatsapp geschickt oder werde mit sprachnachrichten bombariert, in denen mir lachend und lallend erzählt wird, was am wochenende so passiert ist und wer mal wieder am meisten übertrieben hat, aber dennoch ist distanz ein hurensohn.
es ist aber wirklich okay, wenn man als erwachsener mensch ein bisschen heimweh hat.
wirklich.
namasté.