Es ist nicht ok! This is not OK!

Mit diesem Post möchte ich mich der Aktion von Susanne anschließen. Susanne betreibt den Blog mamimade und schreibt gegen die Ausbeutung von Textilarbeitern durch große Konzerne. Aber ihre tollen Artikel zu diesem Thema solltet ihr direkt bei ihr lesen.
This is not ok
Ich kann jetzt nur von mir sprechen: jedesmal, wenn ich Kleidung einkaufen gehe (oder gehen muss), habe ich ein wirklich schlechtes Gewissen. Denn es ist mir völlig klar, unter welchen Bedingungen die meisten Textilien hergestellt werden.
Ich bemühe mich, nachhaltig und ökologisch zu leben, im Bereich meiner Möglichkeiten, ohne ein Ökofuzzi zu sein. Bei der Nahrung ist es einfacher: ich baue selbst Gemüse an, kaufe wenn möglich lokal ein, bevorzuge regionale und saisonale Produkte, mag Bauernmärkte und den kleinen Bioladen um die Ecke.
Mit guter Planung und ein wenig Geschick kann man die täglichen Nahrungsmittel durchaus umweltschonend einkaufen, ohne das Budget zu sprengen. Vom Genuss und den gesundheitlichen Vorteilen, die frische und biologisch hergestellte Ware bringt, ganz zu schweigen.
Bei Kleidung sieht es leider anders aus. Hier habe ich bisher noch keinen wirklich guten Weg gefunden, um mein Gewissen zu beruhigen und gegen die Macht der Großkonzerne anzukämpfen.
Problematik:
  • Ich nähe nicht selbst. Ich kann es einfach nicht, es macht mir keinen Spaß, ich will es nicht lernen und meine Familie würde die Dinge, die ich produziere, sicher nicht anziehen.
  • Selbst wenn ich nähen könnte, bliebe immer noch die Frage, woher die Stoffe kommen, die ich verarbeite. Allerdings gibt es hier schon recht gute Firmen, die genau angeben, woher und unter welchen Umständen sie ihre Ware beziehen.
  • Der Markendruck. Ich bemühe mich, meine Kinder zu kritischen und selbstbewussten Konsumenten zu erziehen. Aber ich möchte auch nicht, dass sie aufgrund ihrer Kleidung zu Außenseitern werden.
  • Es gibt auch in meinem Umfeld durchaus Firmen, die ökologisch im Inland produzierte Kleidung anbieten. Hierbei gibt es zwei Schwierigkeiten. Erstens: die meisten Sachen gefallen weder mir noch meinen Kindern. Zweitens: die Preise sind schlicht und einfach unerschwinglich, außer einige wenige Stücke kann ich nicht für meine ganze Familie so einkaufen, das sprengt unser Budget. Es ist schon klar, dass nachhaltig produzierte Kleidung diesen Preis haben MUSS, aber nichtsdestotrotz KANN ich nicht 100 Euro für ein T-Shirt hinlegen, selbst wenn es das wirklich Wert ist. 
  • Nein, wir sind nicht arm, wir sind eine ganz normale mittelständische Familie, die mit ihrem Budget auskommen muss.

Aber nach einigem Nachdenken bin ich auf folgende Punkte gekommen, die zumindest für mich einen Lösungsansatz bieten:
  • Ich kaufe nur das, was wir wirklich brauchen - und zwar in guter und für mich maximal leistbarer Qualität. Auch teurere Marken produzieren unter denselben miserablen Arbeitsbedingungen, das ist klar, aber gute Produkte halten länger und ich muss seltener einkaufen gehen.
  • Gute Produkte sind für mich Kleidungsstücke aus qualitativ hochwertigen Stoffen, gut verarbeitet und halbwegs zeitlos. Diese findet man durchaus nicht nur in hochpreisigen Geschäften, man muss nur ein wenig schauen.
  • Wann immer es möglich ist, tausche ich, gebe ich Kleidung weiter oder borge Dinge aus. Beispielsweise ein Cocktailkleid, das ich nur für einen Abend brauche. Über mein Kinderkleidungstauschkarussell habe ich bereits vor längerer Zeit berichtet.
  • Gebrauchte Kleidung, die ich nicht mehr trage, spende ich an wohltätige Organisationen oder tausche im Freundeskreis.
  • Flohmärkte sind eine tolle Möglichkeit, um vor allem kostengünstige Kinderkleidung zu erwerben. Natürlich wurde diese Kleidung auch einmal unter miserablen Bedingungen hergestellt, aber immerhin wird sie lange getragen.
  • Wann immer es möglich und finanziell leistbar ist, kaufe ich Produkte heimischer Hersteller, die genau sagen können, woher ihre Artikel stammen und unter welchen Bedingungen sie verarbeitet wurden.
Ich kann die Welt nicht sofort total ändern, ich kann auch nicht von heute auf morgen nur mehr alles absolut nachhaltig einkaufen. Aber jedes T-Shirt, jede Jeans, die ich NICHT von ausbeuterischen Großkonzernen kaufe, ist ein Tropfen im großen Fass der Gewinne. Wenn wir alle solche Tropfen aus diesem Fass abziehen, dann fällt es hoffentlich irgendwann auf.
Ich kann nicht ALLES regional kaufen, aber ich kann versuchen, SOVIEL WIE MÖGLICH durch ökologisch und ethisch einwandfrei produzierte Artikel zu ersetzen.
Etliche Bloggerinnen haben sich dieser Aktion bereits angeschlossen, beispielweise Frau Pappelheim.
Machen wir mit! Entscheiden wir uns für ein nachhaltigeres Leben, jeden Tag, im Kleinen. Denn viele kleine ehtisch richtige und ökologisch durchdachte Kaufentscheidungen (oder nicht gekaufte Dinge!) tragen viel dazu bei, dass die Welt für alle ein kleines Stückchen lebenswerter wird. Abgesehen davon stärken wir dadurch die heimische Wirtschaft, was uns allen zugute kommt. Heimische Betriebe zahlen hier Steuern und schaffen Arbeitsplätze in unserer unmittelbaren Umgebung.
Mit nachdenklichen Grüßen
Marie 
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