Es ist nicht die Perfektion

Von Volkerhepp

Es ist nicht die Perfektion, sondern die regelmäßige Praxis, die uns wachsen und die uns uns verändern lässt. Das ist die banale Weisheit, die ich aus jeder Jogastunde wieder mit nach Hause nehme. Und in meine häusliche Praxis mit einbaue. Es kommt nicht darauf an, besonders schön, weit, hoch usw. zu kommen, sondern es ist die Regelmässigkeit, die uns weiterbringt. Immer ein Stückchen mehr. Das sehe ich auch oft in der Veränderungsarbeit von mir und meinen Kunden. Hohe Ziele sind ok, die regelmässige Veränderung ist der Weg. Und manche hohen Ziele bleiben deshalb auf der Strecke, weil auf dem Weg bemerkt wird, dass es an Regelmässigkeit fehlt oder die gewählten Schritte zu groß sind.

Wie groß ist Ihre Kapazität?

Meine Kunden kennen diese Frage. Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch zu jeder Zeit nur eine bestimmte Energiemenge zur Verfügung hat. Wenn die tägliche Arbeit und das tägliche Leben schon 90 Prozent der zur Verfügung stehenden Energie verbrauchen, dann bleibt sprichwörtlich wenig übrig. Zum Beispiel um sich zu verändern, um alte und liebgewordene Eigenheiten aufzulösen in ein vielleicht zeitgemäßeres Verhalten. Da helfen dann auch keine hochgesteckten Ziele oder mehr Geschwindigkeit. Der Akku ist dann eben leer.

Und wie sieht die Veränderungsarbeit denn dann aus, wenn zum Beispiel die Schritte kleiner gemacht werden? Und in dem täglichen Leben für mehr Freiraum gesorgt wird? oder für einen heiteren Umgang mit den täglichen Herausforderungen? Man kann sich über die eigene Unzulänglichkeit jedes Mal aufregen – oder man kann sich selbst dabei mit einem wohlwollenden Humor beobachten. Das macht einen großen Unterschied.

Und je mehr ich mich wohlwollend beobachte, desto entspannter werde ich. Und je mehr Entspannung ich habe, desto mehr Kapazität habe ich. Zum Beispiel für Veränderung. Und wenn ich dann genügend kleine Schritte wähle und diese regelmässig in der Praxis einübe, dann klappt auch Veränderung. Garantiert!