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Ihr Lieben,
heute am Sonntag, am Tor zur neuen Woche möchte ich Euch einen kleinen Text von Jutta Richter zu lesen geben:
„Der Mut zum NEIN!“
„Das muss ein starker Engel sein, der uns den Mut macht für ein Nein.
Ein Kämpferengel, der gerade geht, der sicher auf beiden Füßen steht.
Ein trotziger Engel hell wie der Tag. Einer, der offene Worte mag.
Das muss ein starker Engel sein, der uns den Mut macht für ein Nein.
Quelle: Margarete Feuer
Ein Nein, das heißt ja etwas wagen.Das nicht zu tun, was alle sagen, ist schwer,
viel schwerer als zu nicken, sich einzufügen und zu schicken.
Das muss ein starker Engel sein, der uns den Mut macht für ein Nein.“
Ihr Lieben,
ich kenne zahlreiche Menschen, die, wenn ich ihnen begegne, immer ein wenig müde aussehen, manche wirken sogar richtig ausgebrannt und manche teilen mir traurig mit, dass sie erschöpft sind und sich kraftlos fühlen.
Bei diesen Menschen handelt es sich in der Regel um recht fleißige Menschen.
Sie sind fleißig in ihrem Beruf, sie sind fleißig in ihrer Freizeit und manchmal sind sie auch noch zusätzlich fleißig in einem Ehrenamt.
Vor solchen Menschen kann man eigentlich nur in Hochachtung
den sprichwörtlichen Hut ziehen, so feine Menschen sind das!
Diese Menschen sind ganz wundervolle, liebevolle, herzliche Menschen.
Sie haben nur einen einzigen großen Fehler: Sie haben keine Zeit für sich selbst.
Wenn der Chef ruft, sind sie die Ersten, die sich bereit erklären, Überstunden zu machen.
Wenn die Kinder, die Enkelkinder oder der Partner/die Partnerin rufen, sind sie die Ersten, die bereit sind, sich in den Dienst der Familie zu stellen.
Wenn der Sportverein, die Kirchengemeinde oder der Chor rufen, sind sie die Ersten, die sich bereit erklären, bei der Vorbereitung z.B. eines Sommerfestes oder eines Basars mitzuhelfen.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Wenn aber ihr Körper ruft, ja sogar schreit, weil er Ruhe, Entspannung, Schlaf braucht, dann hören diese feinen Menschen oft weg.Wenn aber ihre Bedürfnisse und Wünsche rufen, weil sie befriedigt und erfüllt werden wollen,
dann begraben diese feinen Menschen ihre Bedürfnisse und Wünsche unter der Erde ihres Pflichtbewusstseins und ihrer Hilfsbereitschaft.
Quelle: Helmut Mühlbacher
In früheren Zeiten hat man solche feinen Menschen als „Hans Dampf in allen Gassen“ bezeichnet. Eigentlich ist das ja wundervoll, wenn ein Mensch so engagiert und so einsatzwillig ist.Aber ich kann immer wieder nur an das größte christliche Gebot erinnern:
„Liebe Deinen Nächsten so, wie Du Dich selbst liebst!“
Das Bemerkenswerteste an diesem Gebot ist, dass es eben NICHT die selbstlose, die sich selbst aufopfernde Liebe fordert, sondern lediglich von uns verlangt, den Nächsten in dem gleichem Maße zu lieben wie uns selbst.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Wenn wir wirklich dauerhaft unseren Nächsten lieben wollen,wenn wir wirklich dauerhaft für unsere Kinder, unsere Enkelkinder, unsere Partnerin, unseren Partner, unsere Freunde und Bekannten, unsere Arbeit, unseren Verein, unsere Kirchengemeinde und unseren Chor da sein wollen, dann müssen wir regelmäßig in unserem Leben HALT rufen, dann müssen wir bereit sein, regelmäßig auch einmal NEIN zu sagen, NEIN zur unserer Überforderung.
Das deutsche Wort „Überforderung“ ist ein sehr kluges Wort, denn es nennt uns den Grund, warum wir manchmal müde sind, manchmal erschöpft sind, uns manchmal kraftlos fühlen: Das Wort „Überforderung“ weist uns darauf hin, dass von uns zu viel „gefordert“ wird oder wir von uns selbst zu viel fordern.Und dieser „Überforderung“ können wir nur mit einem klaren NEIN entgegentreten.
Wie aber können wird die Überforderung vermeiden?
Das ist eigentlich ganz einfach, erfordert aber etwas Disziplin und die Bereitschaft zum NEIN:Wenn wir kraftvoll und glücklich durch unser Leben gehen wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass die Waagschale der Erfüllung unserer Wünsche und Bedürfnisse und die Waagschale unserer Einsatzbereitschaft und Hilfsbereitschaft für andere Menschen sich stets in einer Balance befinden.
www.volksanwaltschaft.gv.at
Ihr Lieben,ich wünsche Euch für die neue Woche ganz viel innere Bereitschaft, auf Euch selbst und Eure Wünsche und Bedürfnisse zu achten, und ganz viel hilfreiches Engagement für andere Menschen und den Mut zum NEIN-Sagen. Herzliche Grüße ausBremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen