Es ist ein Kraut gewachsen – Jiaogulan

Von Eiswuerfelimschuh @eiswuerfelimsch

Egal ob als Gewürz, als Salatbeilage oder in Form kleiner süßlich duftender Kügelchen, Jiaogulan ist eine sehr schmackhafte Neuheit für meinen Speisenplan und Teeschrank. Es passt sich mit seinen vielen, sich positiv auf die Gesundheit auswirkenden Eigenschaften hervorragend in mein Ernährungskonzept ein. Das ‘Kraut der Unsterblichkeit’, dass sich wie eine Rankelpflanze im Garten verbreiten kann, hat ein kräftig grünes aber zartes Blattwerk, das in Asien beheimatet ist, sich aber auch hier wohl fühlt. Die zahlreichen sekundären Pflanzenstoffe machen Jiaogulan zu einem wertvollen Kraut, das die Körperenergien ins Gleichgewicht bringen soll. Einige der bereits in zahlreichen Studien dargestellten positiven Wirkungen hat der Teepapst bereits zusammengefasst und gibt einen schönen Überblick darüber. 

Die kleinen wie auch praktischen Kügelchen habe ich im Onlineshop des Teekontors Kiel gefunden, die mir weitaus besser gefallen, als klein geschrotetes Pulver. Sie schnuppern ein wenig lieblich, aber auch etwas nach den Wakame Algen, die ich für Misosuppe verwende. Ein einziges Kügelchen ist für mich am Abend für eine große Schale Tee, die den Alltagsstress vergessen macht, ausreichend. Auch wenn Jiaogulan vitalisierend ist, enthält es kein Koffein, kann daher zu jeder Tageszeit genossen werden und lässt mich nach jedem Arbeitstag herrlich entspannen. Wenn man es kräftiger mag, kann man durchaus zwei Kügelchen in die Tasse geben und sie etwas heißer überbrühen – zwischen 70 und 95° ist ideal.

Egal wie intensiv man den Tee mag, in Verbindung mit dem Wasser und nach einigen Minuten entfalten sich die Pflänzchen langsam und es entwickelt sich ein herrlicher Garten im Schälchen mit einem Duft, der mich ein wenig an meinen japanischen Gyokuro Grüntee erinnert. Das erste zaghafte Kosten überraschte so unglaublich, dass ich Schluck für Schluck meine ganze Schale austrinken musste. Lieblich, regelrecht süß im Vergleich zu jedem Tee, den ich vorher getrunken habe. Ich süße meine Tees nie, deshalb war der Geschmack um so überraschender. Normalerweise sind Tees für mich eher zart lieblich, fruchtig, aber Jiaogulan ist komplett anders. Etwas Lakritzaroma, das sich wie auch die Süße mit zunehmender Ziehzeit verstärkt, und Anis schmecken für mich deutlich hervor. So wird nicht nur jeder Schluck sondern auch Atemzug zu einem feinen und köstlichen Erlebnis. Ein zweiter Aufguss schmeckt weniger stark, aber dennoch sehr lecker.

Ganz nebenbei wird und kann es auch zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit, insbesondere der Ausdauerleistung, eingesetzt werden. Das ist natürlich für mich direkt noch ein weiterer Grund, hier und da noch eine Tasse mehr zu trinken. Es kann sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken, das Herz stärken und so die Sauerstoffaufnahme steigern. Sehr gut bei intensiven und/oder langen Einheiten. Um danach wieder schneller fit zu werden, können die antioxidativen Eigenschaften zu einer schnellen Regeneration verhelfen. Also fleißig trinken!

Mein Interesse an dieser Pflanze wurde zudem geweckt, weil sie erfolgreich in der Asthmatherapie eingesetzt wurde. Das Kraut hat scheinbar nicht nur einen lindernden Einfluss auf Husten, Bronchitis und Asthma, sondern kann auch Entzündungen im Körper entgegen wirken. Das Dr. Feil Team hat kürzlich erst genauer erklärt, warum entzündliche Vorgänge im Körper häufig unbemerkt bleiben und warum sie Auslöser für viele Erkrankungen sein können. Beim Asthma gibt es eben solche Entzündungsreaktionen im Körper, die zum Beispiel das Immunsystem schwächen und somit auch meine sportliche Leistungsfähigkeit gefährden. Um so wichtiger, dass ich versuche meine Ernährung entsprechend zu steuern, um diese Reaktionen so gering wie möglich zu halten. Da kommt Jiaogulan genau richtig.

Nächste Mission wird also sein, das schnell wachsende Kraut in einer nahegelegenen Gärtnerei zu kaufen, um auch frisches Blattwerk für Salate und Suppen immer zur Verfügung zu haben.