Mancher mag an verwandte Erkrankungen denken, wenn er die Liste der Symptome einer Depression durchliest. Tatsächlich sind beispielsweise Burn-outs nicht weit davon entfernt. Sie gehen ebenfalls unter anderem mit Weinkrämpfen, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und
anderen Symptomen einher. Wie schon mehrmals betont, ist eine Depression eben nicht so einfach zu diagnostizieren und psychische Erkrankungen dieser unspezifischen Arten sind generell ein
schwieriges Feld.
Es gibt offenbar - auch das ist eines der wenigen halbwegs gesicherten Forschungsergebnisse - eine genetische Disposition für Depressionen. Aber es gibt kein spezifisches Depressions-Gen. So
wurde beispielsweise bei Zwillingen festgestellt, dass der Eine nicht erkrankt, der Andere aber sehr wohl. Auch erhöht sich prozentual die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung, wenn ein
Elternteil oder beide unter Depressionen leiden. Veranlagungen müssen allerdings keineswegs ausbrechen. Das gilt auch für Depressionen. Und sie sagen nichts über den Schweregrad aus, falls sie
doch ausbrechen. Es kommen Faktoren der Umgebung und des Lebenslaufes hinzu, sogar die Ernährung kann eine Rolle spielen, ebenso das Lebensalter. Mögliche Auslöser können traumatische Erlebnisse,
chronische Erkrankungen und vor allem die Unfähigkeit sein, mit Belastungen richtig umzugehen. Wer als Kind Schlimmes erlebt hat, hat eine höhere Chance für spätere Erkrankungen als glückliche
Kinder - aber das kommt wie immer sehr auf den Einzelnen an. Mancher steckt so viele Probleme und Erlebnisse in seinem Leben weg, dass man sich fragt, wie er oder sie das schafft. Der Andere wird
unerwartet depressiv aufgrund einer Scheidung, die nicht einmal mit überproportional viel Stress und Ärger verbunden war.
Es gibt einige Vorbeugemaßnahmen, die jeder selbst in Angriff nehmen kann, sowie diverse Hilfen, wenn eine Depression offenbar ausgebrochen ist. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber einmal zu oft einen Arzt zurate ziehen.