Es geht voran...

Von Buecherdiebin

Es kommt mir irgendwie wie gestern vor. Nervös stand ich auf dem Campus, auf der Suche nach den Biologie-Ersties. Richtig gelesen. Meinen universitären Weg habe ich als Biologie-Student begonnen. Nach zwei Semestern war aber schnell klar: das möchte ich nicht mein Leben lang machen. Also begann ich 2011 mit dem Germanistik-Studium und nun - 4 Jahre später - am 03.06.2015 habe ich die Anmeldung für meine Bachelorarbeit abgegeben. Dank dieser verdammten Arbeit habe ich die letzten Nächte wach verbracht. Hier ein Leistungsnachweis, dort ein Exposé , hier eine Literaturliste. Um die für die Anmeldung notwendigen Unterschriften zu bekommen, war das alles notwendig. Nun aber steht das Thema fest, alle Dokumente sind im Prüfungsamt gelandet, jetzt muss ich auf die Bestätigung warten. Und falls ihr euch jetzt fragt, worüber genau ich schreibe; so lautet mein Thema:
Die Darstellung des Nationalsozialismus und ihre Funktion für die Kinder- und Jugendliteratur der frühen DDR

 Ihr glaubt gar nicht, wie spannend dieses Thema ist :) Angefangen hat alles mit den alten Kinderbüchern meiner Oma, die von Generation zu Generation gelesen wurden - also auch von mir. Als kleines Kind habe ich mir nichts dabei gedacht, dass im Kinderbuch der "gute" Antifaschist vom SA-Mann ermordet wird. Und auch, dass der Verfasser immer und immer wieder darauf hinweist, wie gut der Kommunismus ist. Heute ist mir natürlich klar, was da betrieben wurde. Wie manipulativ die Literatur war. Und das ist auch ein ganz wichtiger Aspekt in der Literatur. Viele Texte dienen der Meinungsbildung und der Aufarbeitung von Erlebtem. Gerade Kinderbücher sind meist auf Erziehung ausgerichtet. Deswegen werde ich in meiner Arbeit nicht nur erarbeiten, was dargestellt wurde, sondern auch warum man den Kindern nun genau das in dieser Art und Weise erzählt hat.