Selten genug komme ich aus meinem Papalaufstall heraus und gebe meinen Senf zu Themen als ganz normaler Bürger ab. Mit der Bundestagswahl war dies so.
Nun habe ich das Glück, mit einer Spanierin verheiratet zu sein. Deswegen drehen sich die Gespräche bei uns zuhause natürlich derzeit auch um Katalonien und den Rest von Spanien. Ich hätte mich dazu allerdings nicht auf diesem Papablog geäußert, hätte ich nicht heute zufällig einen Beitrag im Familienbloggerbereich entdeckt…. der mich einfach nervt. Unbefangen und, Entschuldigung, bar jeglicher Sachkenntnis wird hier ein tagespolitisches Thema geritten und schnell mal die Mediatorin namens Mama ins Spiel gebracht, die ja auch ständig zwischen ihren kids vermitteln müsse.
Ich habe das erst einmal dort kurz kommentiert, bin aber gelöscht worden. Vielleicht werden meine Folgekommentare dort nun angezeigt, das ist noch pending. Dennoch war es für mich Grund genug, auch hier im Blog nun zu dem Thema Katalonien Stellung zu beziehen und zwar ebenfalls mit einer Metapher:
Ich mach das mal so. Vor Jahren habe ich meinen Führerschein gemacht und damit auch das Verkehrsregelwerk zur Benutzung öffentlicher Straßen anerkannt. Nun finde ich es aber gar nicht mehr gut, dass in meinem Viertel auch andere Autos fahren möchten. Ich lade also mir zugewandte, freundliche, andere Autofahrer aus meinem Viertel ein und sage mal: Lasst uns darüber abstimmen, ob es nicht besser wäre, dass die anderen Autos aus unserem Viertel verschwinden. Die verpesten hier nur die Luft. Und in der Tat: Vor ein paar Jahren wollten wir das schon, aber die böse Stadtverwaltung hat mir gesagt, das geht nicht! Wir stimmen also im Viertel ab: Und, trara, von 100 autofahrenden Stimmen im Viertel erhalte ich 90 Ja-Stimmen, die sagen: Raus mit den anderen Autos aus unserem Viertel. Die zerstören ja auch unsere Identität. Weitere 150 Autofahrer aus unserem Viertel sind gar nicht zur Abstimmung gekommen, weil sie mein Anliegen als völligen Schwachsinn empfinden oder ihnen gar die Stadtverwaltung nahe gelegt hat, so etwas nicht zu tun (wobei das Nahelegen in der Tat teils zu gewaltsam war…). Die Stadtverwaltung stellt nun einen Antrag darauf, mir den Führerschien zu entziehen (Nutzung öffentlicher Flächen, etc..). Ich schreie Diktatur, beklage, dass Brüssel nicht eingreift und rechne mit dem Gefängnis.
Wirklich, ein Kindergarten.
Punkt.
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